Kollegah präsentiert "Alphagenetik". Unterdessen ruft die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zum Boykott seiner Show auf.

Düsseldorf (bal) - Längst begegnet man Kollegah eher mit Kopfschütteln als mit Kopfnicken. In Rastatt wurde kürzlich sein Konzert wegen antisemitischer Texte verboten, jetzt hat die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zum Boykott seiner Show in der Domstadt aufgerufen. Wenn Kollegah heute also neue Musik veröffentlicht, stellt man sich hauptsächlich die Frage: Wie schlimm wird es?

Ehrlich gesagt: gar nicht so sehr. "Alphagenetik", die erste Auskopplung aus dem kommenden Album "Alphagene 2", kommt ohne Verschwörungsgeschwurbel und antisemitische Symbolik aus. Tatsächlich knüpft der neue Song an den besten Zeiten des selbsternannten Bosses an: als die Kunstfigur noch Kunstfigur war und man sich die absurd-dekadenten Reimketten anhören konnte, ohne das gruselige Gefühl, der könnte das alles ernst meinen.

All die Skandale haben Kollegah aber nachträglich beschädigt, so dass man bei pathetischen Zeilen wie "Meine Fußstapfen zu groß auf dem Weg, den ich beschreite / Im Kampf gegen Hyänen ist ein Wolf an meiner Seite" oder Szenen wie das Fabergé-Eier-Schießen im Garten der gemieteten Luxusvilla ums Augenrollen doch nicht herumkommt.

"Alphagene 2" erscheint am 13. Dezember.

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Kollegah

Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion) Kollegah,  | © Selfmade (Fotograf: Laion)

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