An der Seite von Majoes Kollege Silva wirkt der Rapper fehl am Platz. Als "Alexander III." rühmt er sich seiner Verbrechen.

Amsterdam (dol) - "Lockdown" war gestern. Nach seiner Kollaboration mit Majoe auf Albumlänge holt sich Silva für "Bang Bang Bang Amate" den noch immer schwer greifbaren Newcomer Kolja Goldstein an seine Seite. Der Amsterdam-Aficionado bemüht sich zwar mit seinem Shoutout-Rap, seinem rotzigen Kollegen auf Augenhöhe zu begegnen, wirkt in der Videoumsetzung aber erstaunlich fehl am Platz. Und über das nun schon zum etwa tausendsten Mal auf einem Rap-Song genutzte Zitat aus "La Haine" sei an dieser Stelle gnädig der Mantel des Schweigens gehüllt.

"Reiß einmal das Maul auf, ich bad' in dei'm Blut." Ganz in seinem Element befand sich Kolja Goldstein hingegen, als er sich zuletzt in "Alexander III."" wieder seiner Kapitalverbrechen rühmte. Bedauerlich fällt die schon oft gehörte Rap-als-Mittel-zum-Zwecke-Attitüde aus: "Es geht nicht um Rap, es geht ums Geschäft." Und während Alexander der Große noch als selbstherrliche Rapper-Referenz einen gewissen Unterhaltungswert besitzt, gerät der raunende Verweis auf die Bloggerin Daphne Caruana Galizia, die nach der Entdeckung von Verwicklungen maltesischer Politiker in den Panama Papers einem Attentat zum Opfer fiel, deutlich unangenehmer.

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laut.de-Porträt Kolja Goldstein

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