Auf "Lay Wit Ya" meldet sich eine der besten Stimmen des ikonischen Westcoast-Labels zurück - mit einem irren Dirty South-Song.

Memphis (ynk) - "TDEs meist Unterschätzter liefert - und wie!", so titelten wir hier auf der Seite zum letzten Werk von Isaiah Rashad. Das ist nicht nur eine Erinnerung, dass wir alle mal wieder "The Sun's Tirade" hören sollten, sondern auch ein Hinweis darauf, dass ebenjenes übergute Album inzwischen fünf Jahre auf dem Buckel hat. Fans des Mannes wissen das schmerzlich, denn seitdem ist Funkstille. Bis heute: Mit dem Texas-Senkrechtstarter Duke Deuce im Gepäck veröffentlicht Rashad seine neue Lead-Single "Lay Wit Ya". Und es könnte kaum mehr nach Memphis klingen:

Alles an dieser Nummer scheint erweist Rashads Wurzeln in Tennessee Respekt. Sagte der Junge doch noch in Interviews, dass die Musik von Project Pat ihn damals quasi miterzogen hat, sollte es eigentlich verwundern, dass man den TDE-Signee intuitiv an die Westküste sortieren möchte. Damit ist aber Schluss jetzt, denn so viel Lokalpatriotismus wie hier hat man selten gehört. Zu allererst fußt "Lay Wit Ya" instrumental auf einem prominenten Sample von "Ridin' N' Da Chevy" von der Three 6 Mafia (das übrigens auch von den $uicideboy$ schon verarbeitet wurde), an deren scharfen, triolischen Flow Duke Deuce auch felsenfest anknüpft. Er macht die flashy Performance auf dem Song klar, gibt Charisma und Präsenz, aber die eigentliche Modernisierung kommt über Rashad.

Der liefert nicht nur die buttersmoothe Hook im Zentrum des Stücks, sondern auch einen kurzen, einschlägigen Verse, der perfekt auf die von Hollywood Cole restaurierte Atmosphäre des Instrumentals eingeht. Statt Memphis-Düsternis kommt eine ganze Wasserrutsche Lean obendrauf, der Bass brummt mehr, es klingt nun vielmehr nach Musik für den Limousinen-Rücksitz bei Nacht. Er hatte eben auch schon immer ein Händchen für Atmosphäre, dieser Isaiah Rashad, das er hoffentlich auch schon im Juni wieder auf Albumlänge unter Beweis stellen wird. Da vermutet man zumindest sein neues Projekt, "The House Is Burning".

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