Der fleißigste Gastrapper des Jahres serviert auf seiner neuen Single futuristischen Trap und psychedelische Ästhetik.

Atlanta (ynk) - Es ist nicht so einfach, den Reiz von Gunna zu erklären. Auf den ersten Blick ist der junge Rapper aus Atlanta ein stark von Young Thug inspirierter, gemächlicher Dude, der auf Unmengen von Tracks gastiert, dort aber weder positiv noch negativ auffällt. Eigentlich verschafft aber erst seine Solo-Musik wirklich einen Eindruck über seine musikalischen Stärken. Wer "Drip Season 3" oder das geniale "Drip Or Drown 2" verpasst hat, bekommt nun mit der aktuellen Single "Skybox" eine neue Gelegenheit, um mit ihm warm zu werden.

Wer in Gunna immer noch einen Thugger-Klon vermutet, sollte vielleicht berücksichtigen, dass die Musik der beiden eine ganz andere Funktionsart hat. Während das Spannende bei den meisten Young Thug-Songs ziemlich allein in den Vocals und deren exzentrischer, absurder Kraft liegt, arbeitet Gunna eher als minimalistischer Kurator. Das sieht man wunderbar an "Skybox": Seine Stimme bleibt über den Track ausladend, sanft und zurückhaltend, auch wenn er ein paar angenehme und griffige Flow-Kadenzen auffährt. Wichtiger ist, wie harmonisch und synchron er mit dem Beat arbeitet.

Stammproduzent Turbo macht ihm ein hypnotisches, segelndes Stück Trapmusik klar, die melodisch dichten, psychedelischen Synth-Arpeggios spielen perfekt gegen die hallende Ambience, den 808-Rhythmus und Gunnas treibende Kadenz. Visuell unterstützt das Ganze dann noch von ein fast Fantasy-lastiges, beeindruckendes Musikvideo, die Farben in Pastell und die Bilder träumerisch. Es ist im Gesamtprodukt so wahnsinnig cozy, wie man sich einen Song von Gunna nur wünscht.

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