Die "Gerd Show" zieht mit schlechter Satire Profit aus dem finanziellen Elend unseres Landes.
Berlin (mim) - Die Politiker haben uns betrogen: Im Wahlversprechen hieß es noch es gebe keine Steuererhöhung, jetzt, wo sie an der Macht sind, nehmen sie uns aus wie die Weihnachtsgänse. Ein schönes Thema, das in der Medienlandschaft Deutschland nun genüsslich breitgetreten wird - wen wunderts da noch, dass nun der "Steuersong" aus der "Gerd Show" auf Platz eins der deutschen Hitparade gelangt ist.
Die Musik zum Stück liefert der Sommerhit "The Ketchup Song (Asereje)", der zuvor wochenlang die Charts verstopft hatte. Der Text, in dem Stimmenimitator Elmar Brandt Kanzler Schröder Passagen singen lässt wie: "Rauf mit den Steuern, gewählt ist gewählt, ihr könnt mich jetzt nicht mehr feuern. Das ist ja das Geile an der Demokratie ..." klingt weder nach guter Satire, noch nach prolligem Geblödel wie einst der Schröder-Hit von Stefan Raab.
Das Ganze ist vielmehr ein endloses, nur teilweise ironisch gemeintes Gemecker, und das scheint, traurig aber wahr, genau den Geschmack der Massen zu treffen. Das Video zum "Steuersong" erinnert an die Puppenshow "Hallo Deutschland". Eine singende Schröder-Puppe wirft das Grundgesetz ins Klo, stiehlt Kranken ihre Infusionsflaschen und wird am Ende von einem Tresor erschlagen.
Die preisgekrönte Zweitstimme des Kanzlers, Elmar Brandt, hatte bereits 1999 gemeinsam mit dem Produzenten Peter Burtz, dem Entdecker von Guildo Horn, die "Gerd Show" in regionalen Radios wie Hr3, EinsLive und Bayern3 untergebracht. Die Sendung erfreute sich von Anfang an äußerster Beliebtheit und verkaufte sich schnell an weitere Sender. Die "Gerd Show", die den Nummer eins-Hit hervor brachte und der inzwischen acht Millionen Deutsche lauschen, kann man, wie solls auch anders sein, sogar im Mallorca-Urlaub mitverfolgen.
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