Angesichts der geplanten Tarifreform, dem ungeklärten Konflikt mit YouTube und einem Prozess gegen Musikpiraten wegen einer umstrittenen Creative Commons-Lizenz vergeht derzeit kaum ein Tag, an dem nicht über den Musikrechteverwerter GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische …

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  • Vor 11 Jahren

    Was die Frau sagt, klingt (bis auf den Zeitzuschlag) absolut sinnvoll und nachvollziehbar. Hab die GEMA zwar bislang auch für den Teufel gehalten, aber das klingt fast alles gut.

  • Vor 11 Jahren

    @Ragism (« Sehr richtig, Anwalt. So wie ich es verstanden habe, bist Du auch tatsächlich Anwalt oder hast zumindest etwas mit Jura zu tun. Ich bin auch jedem unglaublich dankbar, der sich im Detail gut genug auskennt, um das Recht auch für die Kultur zu verteidigen. Daß es solche gibt, ist nicht nur bei ihren Belangen, sondern auch bei anderen wichtigen gesellschaftlichen Themen unerlässlich.
    Es wäre auch vermessen anzunehmen, man käme in Kulturfragen auch ohne Gesetze aus oder sie seien nicht relevant. Ich wollte nur ein wenig gegen jene sticheln, welche die Justiz an sich bemühen müssen, um den Wert oder den Besitzstand eines Kulturguts zu ermessen. Das sorgt in jeder Diskussion um so etwas Wundebares wie die Musik für die... nun ja... herzlosesten und unangebrachtesten Statements. »):

    wie gesagt: komplette zustimmung, wie so oft, werter rage.
    und ja: ich bin bzw war echt https://www.facebook.com/dein.boeser.anwalt

  • Vor 11 Jahren

    @Hagalaz667 (« Was die Frau sagt, klingt (bis auf den Zeitzuschlag) absolut sinnvoll und nachvollziehbar. Hab die GEMA zwar bislang auch für den Teufel gehalten, aber das klingt fast alles gut. »):

    das ist die kunst.
    und ihre einlassungen sind eine macchiavelistische verquickung von behauptung, halbwahrheit und ähnlichen taschenspielertricks....das ist echt fetter rhethorischer giftschrank....in perfektion. chappeau!

    was sie sagt, entspricht eben nicht der realen strukturproblematik.
    ....natürlich kann man sich hinstellen und zb den verteiliungsschlüssel unter hinweis auf die big player a la naidoo und co als gerechtigkeit schönreden.....nur wenn, man v o r h e r zugunsten jener alles, aber wirklich alles dafür tut, dass es am ende auch so kommt, wird es übel.....wenn man monopolist ist....
    kann ich aber nicht in zwei sätzen hier beschreiben. schon gar nicht heute nacht.

  • Vor 11 Jahren

    Lustig... man vertraut "Vereinen" wie der GEMA nicht, übernimmt aber ungeprüft die Argumente des Vereins DEHOGA? Ein Widerspruch ;-)

    Was mich bei dieser Diskussion stört: gerade die Clubbesitzer, die ihre Existenz bedroht sehen, argumentieren nie mit realen Zahlen sondern wiederholen nur die Propaganda der DEHOGA. Mich würde zumindest einmal eine detaillierte Beispielrechnung interessieren.

    Übrigens hab ich schon mit einem Klubbesitzer persönlich gesprochen. Auch dieser hat erst die Zahlen der DEHOGA genannt. Nachdem er sich etwas beruhigt hat und wir einige Zahlen in den GEMA-Tarifrechner auf der Webseite des DEHOGA Bundesverbands eingegeben hatten, stellte er zumindest fest, dass er auch 2013 nicht mehr als jetzt zahlen muss. Dies hat ihm übrigens sein Ansprechpartner bei der GEMA telefonisch bestätigt.

    Zwar mag dies nur ein Einzelfall sein, aber gerade für kleine Musikkneipen und kleine Diskos scheint sich wenig zu ändern.

    GEMA-Tarifrechner 2013: http://www.dehoga-bundesverband.de/gema-20…

  • Vor 11 Jahren

    @lara123 (« Kann das jemand erklären?

    "Zum Beispiel müssen Sie einen Zuschlag zahlen, wenn Sie über Laptop Musik abspielen"

    Wieso Zuschlag? »):

    Es gibt einen sog. Zuschlag für das Vervielfältigungsrecht. Die GEMA geht also davon aus, daß mp3s auf einem Laptop von einer Original-CD gerippt wurden. Der Zuschlag beträgt 30%.

  • Vor 11 Jahren

    @A.R. Dann scheint dein Klubbesitzer einen sehr kleinen Club mit sehr niedrigem Eintritt zu haben. Oder er hat glücklicherweise eine durch hundert teilbare Fläche und macht nach exakt fünf Stunden den Laden zu.

  • Vor 11 Jahren

    Ich wollte nochmal kurz den OT-Faden des stummen Zeugen aufgreifen und daran erinnern, dass die Idee dieses Interview so zu verlinken wie es hier geschehen ist, kommentierbar, bitte immer derart umgesetzt wird.

  • Vor 11 Jahren

    Das Interview hat eine große inhaltliche Breite. Ein wesentlicher Teil davon betrifft die Erhöhung der Lizenzgebühren aufgrund der neuen GEMA-Tarife ab Januar 2013. Leider ist es so, dass der Inhalt des Tarifs komplexer ist als von der Gema dargestellt ("?wir haben einen Anspruch auf 10% des Eintritts und da sollen die Discotheken auch zahlen? denn das ist eigentlich ganz wenig!"

    Die GEMA erwähnt ungerne bis gar nicht die Detail-Parameter des neuen Tarifes.

    Grundsätzlich basiert der neue Tarif auf Größe mal Eintrittspreis und dies soll das Ergebnis bringen, um 10% der vom Veranstalter eingenommenen Eintrittsgelder als Lizenzgebühr an die GEMA zu entrichten.

    Die weiteren Parameter des GEMA-Tarifwerks gehen nun aber einfach davon aus, dass bei jeder Discothek / Club jede Veranstaltungsnacht jeweils zu 130% voll ist (unabhängig ob diese Fülle / Enge vom Betreiber und seiner Zielgruppe tatsächlich gewünscht ist) und alle Gäste jeweils den höchsten Eintrittspreis zahlen (unabhängig von der Realität, dass bundesweit stets viele soziale Gruppierungen aus 1001 Gründen in allen Clubs usw. immer wieder Vergünstigungen / Rabatte etc erhalten ?Beispiele: Studenten, Ladies Nights, Frühkommer, Spätkommer, reale VIPs oder Stammgäste-VIPs, Gruppentarife, Geburtstagsgäste, WeiterEmpfehlungen und vieles mehr, Verlosungen usw. usw.)!

    Der Tarif nimmt auch keine Rücksicht auf unterschiedliches Ausgehverhalten der Gäste: im Sommer ist es eindeutig leerer und im Winter ist es eindeutig voller (die Plan-Soll-Vorgabe der GEMA ist im gesamten Sommerhalbjahr praktisch nicht zu erfüllen!).
    Aufgrund dieser falschen Fiktionen ergibt der neue Tarif dann nicht 10% des Eintrittsvolumens p.a. sondern ein Vielfaches davon... geht bis ins Faktische, dass die GEMA-Gebühr im Einzelfall sogar höher ist als der tatsächliche Eintritt in einer jeweiligen Nacht. Dazwischen liegen alle möglichen Prozentsätze oberhalb von 10% was nach alter Aussage des Aufsichtsamtes den Maximalwert darstellt und nicht -wie von der GEMA argumentiert- den Regelfall.

    Aber selbst mit den 10% könnte man als Betreiber vielleicht leben. Die Branche ist aber in Aufruhr, da es sich hier real aufgrund der o.a Parameter um Steigerungen handelt, die zum fünf- bis fünfzehnfachen der bisherigen Beiträge führen. Zur Gesamttarifstruktur gehören noch ein paar Feinheiten (z.B. Länge der Veranstaltung? mehr als 5 Stunden 50% Zuschlag -welche Disco ist kürzer als 5 Stunden geöffnet?-; Laptop-Vervielfältigungszuschlag 30% usw), alles zusammen führt aber im Gesamtergebnis zu den o.a. Vervielfachungen der Beiträge.
    Die unternehmerische Freiheit, den Gästen einen Komfort anzubieten (Platzverhältnisse) oder auch bestimmte Zielgruppen (Studenten, Ladies oder älteres Publikum Ü30/ Ü40) über unterschiedliche Eintrittspreise gilt nach dem GEMA-Tarif nicht mehr.
    Hier wird in Planwirtschaft und mit Fiktionen etwas dargestellt, was in der Realität nicht vorhanden ist! Es wird alles über einen Kamm geschert!
    Nun sagt die GEMA, dass es eine Härtefallregelung im Tarif gäbe, wenn die Fiktionen der GEMA nicht erfüllt werden... Die Branche ist in Aufruhr, weil 90% aller Veranstalter sagen, dass bei 90 % aller durchgeführten Events mindestens eine der o.a. GEMA-Fiktionen nicht eintrifft. Das bedeutet, dass in einem absolut hohen Maße ab 2013 Woche für Woche Härtefallanträge üblicherweise jeweils nach dem Wochenende gestellt werden müssen!

    Niemand aus der realen Veranstaltungsszene streitet Texter und Autoren ab, dass sie Anrecht haben auf angemessene Vergütungen. Die GEMA argumentiert, dass wer in Zukunft über zu hohe Beiträge schimpft? derjenige hat quasi in der Vergangenheit zu wenig gezahlt !
    Die bisherigen Vergütungen waren ja kein Diktat der Veranstalter (Discotheken / Clubs) sondern auch in den letzten 50 Jahren gab es ja einen Verhandlungspartner: die GEMA .
    Philosophisch wird von der GEMA argumentiert, dass die Musik der Ansatzpunkt für die Gäste ist, eine Discothek aufzusuchen? ohne Musik keine Gäste / Besucher, deshalb wären 10% Gebühr vom Eintritt absolut angemessen und maßvoll. Wir Club- und Discothekenbetreiber sagen aber, man kommt sicherlich natürlich auch wegen der Musik, aber natürlich auch wegen der Kommunikation, dem besonderen Ambiente, dem Flirt-Möglichkeiten, dem Feiern / Treffen mit anderen Menschen u.v.m.!
    Konzertveranstalter (fallen nicht unter diesen neuen Veranstaltungstarif !) zahlen aber im Durchschnitt nur max 6% Gebühr auf die Eintrittskarte? sicherlich gehen Menschen nicht in ein Konzert wegen dem Stadion-Ambiente, den Sitzmöbeln oder ähnlichem. Ein Konzert besucht man wohl wirklich nur wegen der Musik!
    Warum soll also ein Club / Discothek, die pro Jahr durchschnittliche 110 Nächte ihre Infrastuktur offen hält -mit völlig unterschiedlichen Auslastungen- diesen bereits angeführten diversen Fiktionen unterliegen und z.B. mehr zahlen als ein Konzertveranstalter auf seine tatsächlichen Eintritts-Verkaufsumsätze?

    Es geht soweit, dass die GEMA in der öffentlichen Argumentation mittlerweile behauptet, dass wer die GEMA-Kriterien nicht erfüllen kann, der hat am Markt des Nightlifes nichts mehr zu suchen und wird quasi demzufolge aussortiert!
    Für das Publikum würde es bedeuten, dass von der absolut derzeitigen Angebots-Vielfalt es zu einem reduzierten Angebot käme.
    Diese Gefahr hat das Aktionsbündnis www.kultur-retten.de bereits Anfang April (kurz nach der Verkündung der GEMA-Tarife) gesehen und hat eine online-petition gestartet ?Nein zur Tarifreform GEMA 2013?. Diese Petition haben bis zum heutigen Tag fast 200.000 Menschen mit ihren vollständigen Daten unterzeichnet. Das ist die größte online-Petition, die es jemals in Deutschland bisher gab! Die Zeichnungsfrist der Petition läuft noch über weitere 97 Tage.
    Drei Landtage haben bereits Beschlüsse "gegen" die GEMA gefasst, Bayern ist derzeit damit beschäftigt und in vielen Teilen Deutschlands sind weitere Initiativen aktiv auch weitere Landtage damit zu konfrontieren, dass es ab 2013 eine stark verminderte Angebotssituation in diesem kulturellen Sektor geben wird können. Sowohl die Mittelstandsvereinigung der CDU-Bundestagsfraktion als auch die Gesamtfraktion der CDU / CSU im Bundestag haben sich klar gegen die GEMA-Tarifreform ausgesprochen und damit gedroht, dass es gesetzgebereische Maßnahmen geben wird, wenn die GEMA nicht auf normale Erhöhungen zurück geht. Auch diverse andere Bundespolitiker haben sich in anderen Stellungnahmen mit gleichen Argumenten gegen die neuen GEMA-Tarife ausgesprochen.
    Die Kalkulation eines Clubs / einer Discothek basiert ja immer darauf, dass in zwei Nächten (á ggf nur ca 6 ? 8 Stunden) Umsätze gemacht werden können. Diese Umsätze müssen die Grundinvestitionen (Einrichtung etc) sowie die monatlichen Mieten, Energie, Verwaltung, Marketing usw herauswirtschaften. Aus diesen Grundlagen heraus waren Club- und Disco-Getränkepreise schon immer höher als der typische Restaurant- oder Kneipenpreis. Aber der Besucher / Gast hat natürlich auch eine Sensibilität für preisliche Obergrenzen. Und diese Obergrenzen kennt die Branche. Wir wissen wie knapp die Kalkulation ist und entsprechend wissen wir auch, dass die neuen Tarife nicht von uns aufgefangen werden können, weder innerhalb der jetzigen Kalkulation noch durch enorme Preisaufschläge gegenüber den Gästen! In Facebook unter gema 2013 findet man weitere lesenwerte Diskussionsinhalte.

  • Vor 11 Jahren

    Hr Müller: vielen vielen Dank für diese lange, interessante und stimmige Analyse!

  • Vor 11 Jahren

    @Wolfgang Müller:
    Warum nur habe ich beim Lesen des Beitrags das Gefühl, daß "die Branche" sich deutlich lauter und aggressiver aufregen würde, wenn die GEMA tatsächlich 10% vom erzielten Eintritt fordern würde und "nicht nur" 10% des möglichen Eintrittvolumens? Da ich davon ausgehen muß, daß die Leute nicht um 20 Uhr geschlossen auf Matte stehen und um vier Uhr morgens unverändert wieder auf die Matte zurückgekehrt werden, vermute ich, daß die Club- und Disco-Besitzer pro Veranstaltung mehrmals Eintritt kassieren und die Leute sich dennoch nicht oder nicht dauerhaft auf den Füßen stehen müssen. Daß im Sommer weniger Leute kommen als im Winter, kann ich nicht beurteilen, wahrscheinlich ist das auch stark vom Veranstaltungsort und dessen Möglichkeiten abhängig, aber andererseits frage ich mich, warum das eine größere Rolle spielen sollte. Mal kommen mehr, mal kommen weniger - das passiert in jeder Eisbude. Daß man mit den Mehreinnahmen aus "guten" Tagen die Mindereinnamen aus "schlechten" Tagen aufwiegen muß, dürfte doch gerade für Veranstaltungsstättenbetreiber nichts Neues sein ...? Meines Wissens (ich laß' mich da gerne korrigieren) war es auch in der Vergangenheit nicht so, daß das Ausgehverhalten der Zielgruppen eine gesonderte Rolle bei den GEMA-Tarifen gespielt hat? Darüber hinaus kenne ich es auch schon aus meiner aktiven DJ-Zeit vor *pf* Jahren, daß bei der Arbeit mit kopierten Tonträgern oder Computern gesonderte Abschläge gezahlt werden mußten; mag natürlich sein, daß das nicht alle Veranstalter berücksichtigt haben.

    "Die Kalkulation eines Clubs / einer Discothek basiert ja immer darauf, dass in zwei Nächten (á ggf nur ca 6 ? 8 Stunden) Umsätze gemacht werden können. Diese Umsätze müssen die Grundinvestitionen (Einrichtung etc) sowie die monatlichen Mieten, Energie, Verwaltung, Marketing usw herauswirtschaften."
    Und eventuelle Preissteigerungen in diesen Bereichen haben in den vergangenen fuffzich Jahren niemals jemandem etwas ausgemacht, da war immer genug Puffer da, aber jetzt, wo die GEMA mit neuen Tarifen um die Ecke kommt, ...?

    "Wir wissen wie knapp die Kalkulation ist und entsprechend wissen wir auch, dass die neuen Tarife nicht von uns aufgefangen werden können, weder innerhalb der jetzigen Kalkulation noch durch enorme Preisaufschläge gegenüber den Gästen!"
    Ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen: ich tu' mich berufsbedingt ein bißchen schwer mit Angaben wie "Steigerungen von bis zu 3000 %" oder "um das Fünfzehnfache". Genauer gesagt: solche Angaben perlen in den meisten Fällen an mir ab, wenn ich weder Basiswert noch Relation kenne.
    Gruß
    Skywise

  • Vor 11 Jahren

    Skywise hat die richtigen Zweifel formuliert, besonders die Kritik an den "zigfach"-Angaben und Tausender-Prozentsätzen war überaus gut, derart schwammiges sollte in dieser Diskussion nicht vorkommen! Bin gespannt wie es weitergeht.

  • Vor 11 Jahren

    Was haben sie denn dir in den Tee getan?!? Oder sitzen jetzt Gymnasialoberlehrer im Wartezimmer der ARGE - die neigen auch zu solchen Geschwirbel.

  • Vor 11 Jahren

    JaDeVin: Es heißt "Geschwurbel", nicht Geschwirbel. Ich finde diese Diskussion einfach fruchtbar und gestehe den beteiligten Seiten meine Anerkennung und sporne diese an um auch künftig hier gehaltvolles zu der Gema-Problematik lesen zu können. Das ist alles vom Doktorand aus dem Arge-Vorzimmer (via Iphone4Ess).

  • Vor 11 Jahren

    Wir haben nun wirklich genug Material und Links gesammelt, um diesen unsäglichen Unsinn der GEMA zu entlarven. Wer noch immer hinter diesem Verein steht, darf sein Bier in Zukunft gerne zu einer Fuge von Johann Sebastian Bach oder Volksliedern trinken. Dies ist nämlich das unausweichliche Resultat dieser Tarifreform. Tausende von Kneipen- und Clubbesitzer haben bereits angekündigt, ihre Läden dichtzumachen, falls es so durchkommt.

    Und noch immer gibt sich die GEMA äußerst undurchsichtig, verlogen und verschleiernd in der Darstellung und Rechtfertigung der Tarife. Respekt an Skywise, daß er nach wie vor versucht, die GEMA zu retten. Handfestes ist dabei selbstverständlich nicht herausgekommen, was natürlich an der nebulösen Rechtfertigungslage seitens der GEMA liegt.
    Die Protestbewegung ist erstaunlich groß geworden und hat Vertreter vom juristisch hochgeschulten Akademiker über den Discothekenbetreiber oder Politiker bis zum einfachen Kulturkonsumenten. Daran, daß die Reform gestoppt werden muss, besteht nicht der geringste Zweifel. Amen.

  • Vor 11 Jahren

    @Ragism:
    Tausende von Kneipen- und Clubbesitzern haben zu Protokoll gegeben, daß eine Schließung von ach! so vielen Veranstaltungsstätten *droht*. Das ist in etwa so verbindlich wie die Aussage von einem Arbeitgeber, daß bei Umsetzung der Forderung der Gewerkschaften zigtausend Arbeitsplätze in allen Bereichen der Wirtschaft wegfallen werden. Das gehört schlicht mit zum Spiel.
    Daß die Gegenseite der GEMA sich mindestens genauso undurchsichtig, verlogen und verschleiernd darstellt wie die GEMA, darfst Du im übrigen ruhig ebenfalls erwähnen. Auf beiden Seiten sind jede Menge Fragen offen, die ich aber größtenteils darauf zurückführe, daß man sich die Einzelfälle anschauen muß und nicht auf Pauschalaussagen verfallen darf.
    Daran, daß die Reform noch einmal überdacht werden muß, besteht nicht der geringste Zweifel, denn es kann nicht sein, daß wir wieder zum alten System zurückkehren, das die kleinen Betreiber gegenüber den großen deutlich benachteiligt.
    Und wenn Du schon in Deiner Unvernunft ein scheinheiliges ("Amen") Schlußwort zu dem ganzen Thema sprechen möchtest, dann laß gefälligst meinen Namen aus der ganzen Sache raus.
    Gruß
    Skywise

  • Vor 11 Jahren

    Moment einmal. Es ist doch nicht in erster Linie die Aufgabe der Gegenseite, besonders nachvollziehbar zu sein. Wenn die GEMA ein neues Tarifsystem rechtfertigen will, sollte sie zur Transparenz verpflichtet sein. Es ist ja gerade ein Hauptkritikpunkt, daß sie sich nicht einen feuchten Kehricht darum kümmert.
    Und es wäre doch mindestens ebenso naiv anzunehmen, die Clubbesitzer würden nur so im Geld schwimmen und aus purer Gier der GEMA nicht ihren rechtmäßigen Teil abgeben wollen. Die meisten wirtschaften tatsächlich nah am Existenzminimum. Und falls Du nicht gerade im Taka-Tuka-Land wohnst, wirst Du das in Deiner Gegend auch mit Sicherheit mitbekommen haben.
    Zu Deinem kleinen Querschläger in meine Richtung kann ich nur sagen: Blubb.

  • Vor 11 Jahren

    Ganz klar kann und muß man von der Gema erwarten können dass sie völlig transparent für die Künstler und die Begleitumstände von Kunst (Musikkneipe, Konzerthallen, etc) arbeitet. Verschleierungstaktiken verbietet die gute Moral die die Gema EIGENTLICH vorleben sollte.

  • Vor 11 Jahren

    Ganz klar kann und muß man von der Gema erwarten können dass sie völlig transparent für die Künstler und die Begleitumstände von Kunst (Musikkneipe, Konzerthallen, etc) arbeitet. Verschleierungstaktiken verbietet die gute Moral die die Gema EIGENTLICH vorleben sollte.

  • Vor 11 Jahren

    @Ragism:
    Meinst Du, das alte Tarifsystem mit seinen drölfhundert in sich verschlungenen Ausnahmeregelungen sei transparenter gewesen als das neue? Weder die Transparenz ist der Hauptkritikpunkt noch der Umstand, daß sich die GEMA darum angeblich nicht kümmert. Die GEMA hat bereits vom ersten Tag an Gesprächsbereitschaft signalisiert; dieses Signal wurde meines Wissens in den letzten Wochen weder vonseiten der GEMA abgeschwächt, noch wurde es vonseiten der DEHOGA oder der Veranstalter in irgendeiner Form in Frage gestellt. Der Hauptkritikpunkt ist schlicht und ergreifend, daß die großen Veranstalter plötzlich mehr zahlen sollen. Mir ist spontan kein Beispiel bekannt, daß sich jemand beschwert hätte, er würde das neue Tarifsystem nicht kapieren - im Gegenteil scheinen einige Veranstalter das neue Tarifsystem nur allzu gut zu verstehen. Selbst der Grund ist ihnen bekannt; sie wissen halt eben nur nicht, wo die Obergrenzen, bisherigen Ausnahmeregelungen oder sonstigen Schlupflöcher geblieben sind, denen man sich bislang bedienen konnte. Sonderbarerweise kamen vonseiten der Veranstalter nur wenig belastbare Zahlen aus der breiten Masse, die zeigen, wie schlimm es wirklich um sie bestellt ist, sondern meistens wurden die Extremfälle präsentiert, die wirklich die Arschkarte gezogen haben, weil ihre Location höchst ungünstig geschnitten ist oder Ähnliches (und in den meisten Fällen davon wurde dann noch unterschlagen, daß es für einige dieser Härtefälle sogar Ausnahmeregelungen vorgesehen sind). Oder es wurden - wie weiter oben vom User Wolfgang Müller - einige Aussagen formuliert, an denen ich als Leser zweifeln muß, sei es, weil es mir Erfahrungen oder Hintergrundwissen fehlt, oder weil sie nicht schlüssig begründet sind. Ich finde aber, daß genau das eine große Rolle spielt, wenn man etwas wie einen Tarif oder eine Regelung kritisiert, insbesondere wenn dies öffentlich geschieht. Jeder Depp kann rumblöken "Das doof!", aber wenn dem öffentlichen Aufschrei der breiten Masse keine Begründung aus derselben folgt, und eine nachvollziehbare schon mal gar nicht, braucht er gar nicht erst weiter zu machen.
    Ich nehme nicht an, daß Clubbesitzer nur so in Geld schwimmen würden. Genauer: nicht alle. Inwieweit "die meisten" am Existenzminimum operieren, kann ich nicht beurteilen. Wenn dem so sein sollte, muß ich aber auch ganz klar sagen: das Existenzminimum ist weder die Schuld der GEMA, noch ist es deren Aufgabe, den Clubbetreibern das Wirtschaften abzunehmen. Daß es durchaus auch Veranstaltungen/Veranstaltungsstätten gibt, die von den neuen Tarifen profitieren oder bei denen sich nur minimale Erhöhungen ergeben, müßtest Du übrigens auch mitbekommen haben, auch wenn die nicht ganz so laut schreien wie die angeblich meisten.
    Gruß
    Skywise