Die Amerikanerin gilt als wichtige Genre-Musikerin und war die Ex-Frau von Jazz-Legende Miles Davis.

Homestead (ebi) - Betty Davis ist tot. Die Soul- und Funk-Singer/Songwriterin, geborene Mabry, die auch als Model tätig war, starb US-Medienberichten zufolge gestern Morgen in ihrem Zuhause in Homestead, Pennsylvania eines natürlichen Todes. Ihr genaues Geburtsdatum ist unklar, Davis wurde 76 oder 77 Jahre alt. Als Quellen zitieren der US-Rolling Stone u.a. auch Freundinnen und Freunde der Musikerin.

Davis, die als 19-Jährige ab 1968 ein Jahr lang mit Miles Davis verheiratet war, wird als kommerziell wenig erfolgreiche, dafür einflussreiche Funkmusikerin beschrieben, die mit sexuellen Anspielungen für Aufregung sorgte. Betty jammte mit der Jazz-Legende und stellte Miles auch Jimi Hendrix und Sly Stone vor. Miles benannte den Song "Mademoiselle Mabry (Miss Mabry)" nach ihr, Betty ist auch auf dem Cover des dazugehörigen Albums "Filles De Kilimanjaro (1968) zu sehen. Später war sie mit Eric Clapton und Robert Palmer liiert.

Schon im Alter von zwölf Jahren soll sie ihre ersten Songs geschrieben haben und veröffentlichte vor allem in den 70er Jahren Musik. Nach drei eigenen Alben zog sich die Musikerin aber aus der Szene zurück - aufgrund psychischer Probleme, wie es in dem Posting einer langjährigen Freundin heißt: Constance Portis spricht im Zusammenhang mit Bettys Tod zudem von einer Krebserkrankung.

Im Gedächtnis bleibt Davis mit Songs wie "Get Ready For Betty" oder "It's My Life". Die Musikerin schrieb daneben für andere, etwa für die Chambers Brothers den Song "Uptown (To Harlem)". 2017 wurde sie in dem Dokufilm "Betty: They Say I'm Different" gewürdigt. 2019 kehrte Davis mit dem von Danielle Maggio gesungenen, neuen Song "A Little Bit Hot Tonight" zurück.

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2 Kommentare

  • Vor 2 Jahren

    Ihr Stil, ihre Outfits und ihre Musik waren visionär.

  • Vor 2 Jahren

    Holy Shit, was für eine Funk-Göttin! Besser als James Brown, aber erfolglos, weil als Frau damals viel zu gefährlich auf allen Ebenen. Und ich habe sie auch erst jetzt in den news entdeckt, weil sie gestorben ist, aber was für eine Entdeckung! Die Musik ist auf dem Höhepunkt der analogen Studiotechnik fantastisch aufgenommen und klingt genau so, wie ich mir Funk immer gewünscht habe. Die allesamt begnadeten Musiker sind absolut infiziert von ihrer sexuellen Energie und spielen den besten Funk, den ich je gehört habe. Für Miles Davis war das schon nach einem Jahr too much, für die amerikanische Gesellschaft in den 70ern sowieso. Für laut.de sehe ich hier den klaren Auftrag, einen Meilenstein zu ergänzen und Betty Davis bei den Best of 1973-1976, die in den nächsten Jahren wohl folgen, entsprechend zu würdigen.