Fler: "Bin mehr Bruce Willis als Brad Pitt"

In einem Interview mit jetzt.de gibt Fler über seine Mode-Ambitionen, neues Körperbewusstsein und den wahren Berliner Style Auskunft.

Berlin (max) - "Die Musikindustrie ist gerade total abgefuckt. Die Plattenverkäufe brechen durch das illegale Downloaden immer mehr ein. Das ist natürlich scheiße und da muss man sich ein zweites Standbein aufbauen. Und ein T-Shirt kann man nicht runterladen."

Dies ist einer der Gründe, warum der Aggroberliner Fler sich momentan neben seiner Künstler-Karriere auch einen Weg ins Fashion-Business bahnt, wie man in einem Interview mit dem Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung nachlesen kann.

Psalm 23 gibt "Kraft an Scheißtagen"

Mit seinem in Kürze startenden Mode-Label "Psalm 23", dessen Name Fler nicht nur gewählt hat, weil dieser "Attitüde hat und aggromäßig klingt", sondern ihm überdies "Kraft gibt an Scheißtagen", widmet sich der Rapper einem engen Verwandten des Musikgeschäfts – denn gerade im Hip Hop wird Mode oft groß geschrieben.

Allerdings ist er bei weitem nicht der einzige Rapper mit dieser Idee: Neben US-Größen wie 50 Cent ("G-Unit Clothing"), P. Diddy ("Sean John"), Jay-Z ("Roc-A-Wear") hat jüngst auch Flers Erzrivale und Entrepreneur Bushido mit "Ferchichi" sein Imperium um eine Hochglanzklamotten-Abteilung fernab vom üblichen Merchandising erweitert.

"Teuer, abgefuckt und cool"

Auf die Frage, in welche modische Richtung Psalm 23 tendiere, antwortet Fler: "Sehr körperbetont und sehr eng. Eine Mischung aus 'Jeans in die Socken' und Christian Audigier, aus dem abgefuckten Ghettoscheiß und dem teuren, coolen Streetstyle."

Generell habe er sich vom XXL-Look und dem klassischen Hip Hop-Outfit emanzipiert – das sei Hand in Hand mit seinem neuen Körperbewusstsein gegangen, für das er sich immer wieder mal bei einer Kosmetikerin einfinde. Trotzdem wolle er nicht als Schönling wahrgenommen werden, wenngleich er sich für attraktiv hält: "Ich bin nicht Brad-Pitt-schön, sondern eher der Typ Bruce Willis."