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Kreativität statt Gewalt

Weit mehr noch als ein BTNG, der die Straßenverkehrsordnung nicht kennt, legt das Theater um Miami Yacine und seinen nach Drohungen abgesagten Auftritt den Gedanken nahe: Vielleicht bräuchten wir auch hierzulande eine Hip Hop-Polizei? Aber, nö: Wir kriegen statt dessen eine Hip Hop-Partei, wie es aussieht.

Zumindest steuern die Initiatoren derselben hart auf ihre Gründungs-Jam zu: Die soll am 24. April im Berliner Public Art Lab steigen. Um eine Partei aus der Taufe zu heben, die im September tatsächlich bei der Bundestagswahl antreten könnte, sind 400 Mitglieder nötig.

Nicht nur ihre Satzung muss die in Gründung befindliche Partei erst noch ausarbeiten, auch der Name steht noch nicht fest. Neben schlicht "Hip Hop Partei" ist offenbar auch die etwas verkopftere Alternative "Gemeinschaft kreativer Intelligenz" im Gespräch. Einem Informationsblatt, das ihr hier findet, lässt sich jedenfalls schon einmal entnehmen, wohin die Reise gehen soll:

"Die Hip Hop-Kultur hat seit den 70er Jahren eine Vielzahl von Strategien zum erfolgreichen Miteinander im urbanen Raum entwickelt", heißt es da. "Diese sind nicht nur für Liebhaber dieser Kunstform ein hilfreiches Werkzeug. Jeder kann von dieser Entwicklung profitieren. Das Prinzip des Dialogs und des gegenseitigen Respekts steht dabei im Zentrum. ... Wir definieren uns nicht über Mode oder Musikgeschmack, sondern über gemeinsame Werte: Gewaltfreiheit. Menschenrechte. Selbstbestimmung."

Das mittlerweile fünfte Kick-Off-Treffen findet kommenden Sonntag statt. Interessierte: hier entlang. Bin ehrlich gespannt, in welche Richtung sich dieses Projekt entwickeln wird. Auf jeden Fall kommt es mir jetzt schon um Welten spannender vor als die resignierte Nörgelhaltung, der man sonst alle naslang begegnet.

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