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Data Luff

Ufo hatte demletzt ja nicht nur mit Musik, sondern auch mit seiner Labelarbeit von sich reden gemacht. Sein Song "Shot" fungierte vor drei Wochen nämlich als Debüt für seinen neuesten Schützling Data Luv, einen Teenager, der so jung ist, dass ein Rin-Song für ihn wohl eine der essenziellen Deutschrap-Erfahrungen war. Dazu wirkt er ein bisschen wie Matt Ox mit Lil Xan-Ästhetik, der gerne Travis Scott wäre. Nicht gerade beeindruckend, aber jetzt auch nicht komplett grauenhaft. Trotzdem etwas bedenklich, wenn inzwischen Mittelstufenschüler Ware von Talenthehlern werden. Im neuen Talk setzen die Jungs von hiphop.de sich damit auseinander, was das für die Szene bedeuten könnte:

Kurz formuliert geht es darum, dass Jugend an sich schon ein Gimmick für den Verkauf sein könnte, was dann meistens nicht unbedingt für die Qualität des Produkts steht. Dagegen sollte man aber auch die tatsächlichen Kindheits-Talente nicht vergessen. Ein Fabian Römer machte schon sehr jung in der RBA Nasen platt, und Nas soll "Illmatic" ja auch mit sechzehn zu schreiben begonnen haben. Auch in der Traplandschaft haben sich mit Lil Keed und Matt Ox Kids gefunden, die nicht nur für die Novelty, sondern für tatsächlich vorhandenes Talent mit Veträgen belohnt wurden. Besonders letzterer hat mit seinem YSL Records-Debut "Long Live Mexico" Einiges bewiesen:

Ein kohärentes Fazit gibt es aber nicht. Man kann durchaus skeptisch betrachten, dass Jugend im Rap eine immer größere Rolle einnimmt, zumindest dann, wenn bei Figuren wie Lil Shrimp der Fakt, dass sie jung sind, davon ablenken soll, dass das Talent fehlt. Aber im Grunde ist das Phänomen "Teeniestar" ja auch nicht besonders neu.

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