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Warum, Shirin? Gegenfrage: Warum Shirin?

Ob der versprochene Kampf im Ring je stattfinden wird, steht also gerade weiter in den Sternen als je zuvor - ähnlich wie bei Fler. Dass der sich tatsächlich vor laufender Kamera einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit Bonez MC stellen würde, hatte ich eh nie geglaubt. Sein Stil ist es ja eher, Fotos von Autor*innen unliebsamer Artikel rauszukramen und dann seine Fanbubischar drüber Witze reißen zu lassen. So offenbar gerade wieder einmal geschehen - im Fall der Kollegen Lisa Kempke und Till Böttcher.

Die haben für noizz.de einen (zugegebenermaßen recht holprigen) Artikel geschrieben, in dem sie Flers Texte als sexistisch und homophob entlarven (ach!) und Shirin David dafür kritisieren, mit "so einem" gemeinsame Sache zu machen. Kann man machen - aber doch bitte nicht in so plumper Form:

"Deshalb geht das jetzt an dich, Shirin", zeigefingert es los. "Du bist offensichtlich eine so kluge, selbstbewusste und über alle Maßen erfolgreiche Frau. Deine Songs werden millionenfach gestreamt, du hast aus dem Nichts Nummer-Eins-Singles in die Musiklandschaft gepumpt und der Hype um deine Person sucht vergeblich seinesgleichen. Du eiferst US-Rapperin Nicki Minaj nach ... Und dann gibst du dein Image, deine Strahlkraft, im Prinzip alles, wofür du als starke Frau im Rap-Business stehst, für diesen Song her. Ein Track, der Frauen zu Körpern mit dicken Ärschen degradiert, die cool damit sind, keinen eigenen Namen zu haben."

Ey, bitte. Eine Frau, bei der nach Abzug der Äußerlichkeiten wirklich keinerlei Skills übrig bleiben, kann doch nicht ernsthaft jemand leuchtendes Beispiel für eine "starke Frau im Rap-Business" anführen wollen? Und um Flers Sexismus zu belegen, muss man da wirklich uralte Zeilen von Bushido heranziehen? (Immerhin letzteres haben sie bei Noizz inzwischen korrigiert.)

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