Seite 9 von 26

Obacht! Gefährliche Rapmusik!

Nach diesem Eiapopeia gehts wieder ein bisschen härter zur Sache. "Ich halte diese Szene und vor allem den Gangsta-Rap für sehr gefährlich", so die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. In der Konsequenz fordert sie für Songtexte, was es bei Filmen und Computerspielen schon gibt: Altersbeschränkungen und "Formen der Selbstkontrolle - auch in der Musik".

Keine Ahnung, wie das vonstatten gehen sollte. Ob eine solche Maßnahme überhaupt viel bringt oder nicht, im Gegenteil, ein mehrheitlich sehr junges Publikum eine Altersbeschränkung als eine Art Coolness-Siegel verstehen würde ... wer kann das schon mit Sicherheit voraussagen? Ich nicht. Ich bezweifle aber stark, dass wirklich (Rap-)Songtexte die Hauptschuld daran tragen, dass - zu beobachten in jeder Kommentarspalte und nahezu jeder öffentlich geführten Diskussion - die Sprache zunehmend verroht.

Schon beängstigend jedenfalls, wie sich Wahrnehmung und Empörungsverhalten verschieben. Rechte Terroristen laufen draußen im echten Leben herum und ermorden Menschen: Randnotiz unter "Verwirrte Einzeltäter". Künstler schreibt einen (möglicherweise) gewalttätigen Songtext oder macht ein (eventuell) blutiges Video: Riesenaufstand der "Besorgten", der Untergang des Abendlandes ist nah.

Tatsächlich scheint dieser Sachverhalt vom rechten Rand aus betrachtet aber umgekehrt zu sein. "Die Linken dürfen alles!", heulen die da, wie unlängst erst bei Egotronic. "Sogar AfD-Politiker abschlachten." Ja, Tatsache. Im Video (!) dürfen die das. Das schau' ich mir tatsächlich gerne nochmal an ...

Den Song selbst find' ich leider eher vernachlässigbar. Wie schon davor und davor trifft Tarek aber mit der visuellen Umsetzung auch diesmal wieder einen Nerv. Das Album dazu, "Golem", erscheint am 31. Januar. Tourtermine gibts auch schon, hier.

Lassen wir Mr. Rap doch noch einmal zusammenfassen, der schafft das in deutlich unter vier Minuten:

Seite 9 von 26

Weiterlesen

1 Kommentar

  • Vor 4 Jahren

    gibt halt unterschiedliche herangehensweisen. man kann es so machen wie dieser verkeimte kiz eumel, um dann den applaus der üblichen verdächtigen abzugreifen oder lieber so wie onkel b-lash. kann jeder selbst entscheiden was letztendlich besser ist.