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24/7, 365

Die Zeiten ändern sich, und wir sollten jeden der Architekten von sich verändernden Zeiten zelebrieren, denn jeder noch so kleine Nadelstich auf den Zeitgeist führt dazu, dass langsam, aber unmerklich ein neues Bewusstsein in diese Szene einkehrt. Und wenn kleine Gespräche, Diskussionen und Texte ein Nadelstich waren, dann war Lina Burghausens "365 Female MCs" ein verdammter Aderlass, denn was sie damit geleistet hat, ist nicht weniger als ein ganzes ekeliges Narrativ plattzuwalzen. "Rapperinnen? Klar, fände ich ja cool, aber gibt doch fast gar keine" ist nun nie wieder eine Ausrede für wen auch immer, der einfach zu faul war, sich der bunten und diversen Wirklichkeit zu stellen. Dieses Archiv ist so epochal und wertvoll, dass jeder vom Mainstream-Hörer bis zum verwinkeltsten Rap-Nerd mindestens ein Dutzend neuer Künstler in die Playlist bekommt.

Da gibt es nur Sinn, dass dieser immense Aufwand endlich auch mal respektabel honoriert wird: Auf dem Reeperbahn-Festival werden jährlich die musikjournalistischen Arbeiten des Jahres prämiert, und Lina streicht hochverdient die "Beste Arbeit unter 30" ein.

Herzlichen Glückwunsch dafür!

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