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Europa wählt

Tatsächlich steht am Sonntag noch eine andere Entscheidung an: die Europawahl am 25. Mai. Geht hin. Wer nicht wählt, darf sich hinterher nicht beklagen. Interessant finde ich, dass insbesondere die, die ständig in die Welt krakelen, wie scheiße sie den europäischen Gedanken finden, trotzdem verzweifelt gerne im Europaparlament mitreden wollen. Die Sorte gibts bei uns auch - aber hier rappen sie zumindest (noch) nicht. Anders als Heinz-Christian Strache. Der Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs packt nicht zum ersten Mal seine ... Mic-Skills aus. Gruselig.

Noch gruseliger: Die FPÖ erfreut sich gerade bei jungen Wählern großer Beliebtheit. Bei den Nationalratswahlen im vergangenen September holten die Rechtspopulisten in der Wählergruppe der Unter-29-Jährigen erschütternde 23 Prozent der Stimmen, mehr als jede andere Partei.

Besonders empört auf Straches neuen Wahl-Rap, der sich der Worte des ehemaligen Bundeskanzlers und ÖVP-Mannes Leopold Figl bedient, reagierte dessen Familie. "Herr Strache und die FPÖ sollen ihre schäbige politische Propaganda ohne Berufung auf Persönlichkeiten machen, deren politische Einstellungen und Ideale nichts mit den ihren zu tun haben! Dieses Video ist eine Beleidigung für alle Menschen, die Leopold Figl schätzen und seine Wertvorstellungen teilen", zitiert krone.at Markus Figl, den Großneffen des ungefragt gesampleten Politikers. "Leopold Figl hatte einen unerschütterlichen Glauben an Österreich. Das hat sich nicht nur durch seinen Einsatz für den Staatsvertrag gezeigt, sondern auch durch seine Lebensgeschichte. Als langjähriger KZ-Häftling wusste er, was Freiheit auch persönlich bedeutet - und wohin Nationalismus und Populismus führen können."

Auch Vertreter der Österreichischen Volkspartei, der Figl angehörte, ärgern sich: "Leopold Figl steht für Freiheit und Frieden", betont auch der ÖVP-Abgeordnete Johannes Schmuckenschlager. "Seine großen Errungenschaften für Österreich in einem Rap auf schäbigste Art zu missbrauchen, ist absolut zu verurteilen und für eine im Parlament vertretene Partei eine Schande."

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