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April: Alben / International

Freshman Mirco: Ja, Brockhampton haben ihr vielleicht bestes Album seit "Saturation II" veröffentlicht, aber das klammern wir mal kurz aus, ich will über Sematary reden. Der Junge und sein Tape "Rainbow Bridge 3" sind meine Entdeckungen des Jahres und haben meine Hoffnung an die Zukunft der Trap-Musik im Alleingang wiederbelebt. Zu Tode komprimierter Bass, Black Metal-Samples, die monotone Stimmlage eines Chief Keef: Nichts an dieser Musik sollte auch nur ansatzweise funktionieren, aber nennt es Glück, nennt es Genie: Sematary hat Hip Hop ins absolute Extrem getrieben und damit etwas Einzigartiges und womöglich nachhaltig Prägendes erschaffen. Es gab dieses Jahr wirklich wenig Musik, die mich so kalt erwischte und in die ich mich so blitzschnell verliebte, wie dieses Mixtape. Ich könnte diesem Jungen ewig dabei zusehen, wie er mit fettigen Haaren, Jason-Masken, bekloppten True Religion-Outfits und Klappmessern im Wald rumhampelt und "Chainsaw Party" schreit.

Yo Grandma Fromm: Ja! Dafür, dass du mir den gezeigt hast, wird dir mein Dank auch ewig nachrennen. Hätte ich alleine wahrscheinlich nie gefunden. Zumal ich doch (wieder einmal) ziemlich abgelenkt von Alyona Alyona war. Auch wenn "Galas" (so wie jedes ihrer Alben) nur ein schwacher Abklatsch ihrer Live-Auftritte ist. Dazu wiederum hat Tony Visconti seinerzeit, als er ihr den Anchor Award gab, eigentlich alles gesagt: "an artist with whom we all lost our shit to the minute they started to perform." Wenn es irgendwann wieder Gelegenheiten gibt: Schaut euch das an.

Dieser Yannik™: Ey, auf dem Papier klingt dieser Sematary ja wirklich wie die coolste Sache der Welt, und auch so, wie du das hier aufschreibst, sollte es eigentlich wie einem Reagenzglas für mich gezüchtet sein. Aber ich fühls einfach nicht so richtig. Vielleicht war ich im Frühling einfach nicht bereit für diese Bootsladung Edge, vielleicht war ich in der Zeit einfach zu sehr in meinem eigenen HexD-Sumpf abgedriftet, dass andere Weirdos mir dann doch zu viel auf einmal waren. Aber eigentlich sollte ich mit Weirdos immer etwas anfangen können. Dieses Lil Yachty-Tape, auf dem er halb Detroit eingeladen hat, um Offbeat-Flows zu zelebrieren, hat mir ja auch übergut gefallen.

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