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Q is Back

Die Musik, die diese Woche erschienen ist, wird diesen Status sicherlich niemals erreichen, darüber sprechen wollen wir trotzdem. Den Anfang macht ein Comeback, auf das ich so lange hingefiebert habe, dass mein Hype jetzt, wo es tatsächlich passiert, schon fast wieder ein wenig abgeflacht ist.

Schoolboy Q ist zurück und hat nicht nur zwei neue Singles, sondern auch gleich eine Album-Ankündigung im Schlepptau. "Blueslides" und "Back N Love" geben uns einen Vorgeschmack auf "Blue Lips", sein erstes Album seit dem enttäuschenden "Crash Talk" von vor fünf Jahren.

Aus den beiden Songs lassen sich definitiv wieder größerer Hunger und nochmals ein wenig mehr Reife heraushören als auf seinem letzten Projekt. Während er auf "Crash Talk" über weite Strecken klang, als wäre Rap nur noch sein Nebenjob, scheint er mit diesem Album wirklich wieder etwas zu sagen zu haben. Gerade "Blueslides" zeichnet mit seinem elegischen Jazz-Beat das Bild von einem müden Q, den die Ereignisse der letzten Jahre ziemlich gebeutelt haben. Damit meine ich nicht nur die Pandemie, sondern vorrangig auch den Tod einer seiner engsten Freunde, Mac Miller.

Während diese Rechnung auf "Blueslides" auch musikalisch für mich auf- und unter die Haut geht, gibt mir "Back N Love" leider so ziemlich gar nichts. Irgendwie fühlt sich der Song wie ein starkes Konzept an, das nicht völlig zu Ende gedacht wurde. Mit nicht einmal vollen zwei Minuten bekommt hier auch keine Idee wirklich lange genug Raum, um zu atmen, um sich wirklich zu entfalten, und doch reicht die Zeit dicke aus, um den Reiz von Qs Flow überzustrapazieren. Es klingt zwar musikalisch deutlich spannender als vieles auf seinem letzten Album, aber scheitert dennoch daran, mein Interesse langfristig aufrechtzuerhalten.

Auf das ganze Projekt bin ich dennoch gespannt wie ein Flitzebogen. "Blue Lips" erscheint am 1. März.

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