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Keine Disco

Okay, weg von den guten Vibes. Wer Pimf und Den Plot kennt, weiß inzwischen ja einigermaßen, was einen da erwartet. Ehrliche, von Herzen kommende Musik über den Alltag alltäglicher Dudes.

Um mich hier mal unbeliebt zu machen: Depressionen im Part von Conny und die Trennung, über die Pimf rappt, das sind alles ernste, spannende Themen. Erfahrungen, die ich nicht kleinreden will. Ich finde auch Produktion und Delivery gar nicht verkehrt. Der Text ist solide geschrieben, die Details interessant eingebracht, es ist alles Kram, für den ein Analytiker ihnen die Hand schütteln und ihnen gutes Songwriting attestieren würde. Es ist nur wirklich, wirklich schnarchig.

Beiden geht jedes Gefühl für Drama völlig ab. Sie haben diesen Ehtos, demzufolge sie zwar schon irgendwie wissen, dass ihre Probleme im Vergleich zum Kosmos eher unbedeutend sind, aber sie sich trotzdem ein bisschen dafür bemitleiden wollen, dass es ihnen mies geht. Heißt: Sie wollen ihrem Alltag kein wirkliches Drama zugestehen, schaffen es aber auch nicht, die kalte und mondäne Tragik der Alltäglichkeit wirklich auf Wachs zu bannen. Es ist einfach alles ein bisschen belanglos und fühlt sich an wie ein Gespräch, das man viermal täglich führt.

"Wie gehts dir?"
"Mh, naja, nicht so, ehrlich gesagt."

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