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Antivaxxer unter sich

Deutlich weniger spaßig finde ich die Tatsache, dass Freddie Gibbs zum zweiten Mal als Gast in Schwurbelkönig Joe Rogans Podcast auftaucht und, wie es sich für Gäste in diesem Format gehört, das ein oder andere fragwürdige Statement vom Stapel lässt. Rogan, der nicht nur für seine problematischen Aussagen bezüglich der Pandemie ins Kreuzfeuer geriet, sondern auch, weil alte Clips auftauchten, in denen er das N-Wort ein wenig zu oft und zu gerne benutzt, nimmt er in Schutz. "I never thought you was a racist. I just think you said some shit that you shouldn't have said."

So weit, so versöhnlich. Wo Gibbs sich dann allerdings selbst ein wenig lächerlich macht, ist, als er wenig später, nachdem sie darüber scherzten, dass Spotify die Folge des Podcasts garantiert löschen werde, Neil Young angreift. "Fuck Neil Young [...] I know you wanted to get Joe off this motherfucker [...] You pulled your shit off, but would you have pulled it, if it was only the n*gga shit. If you thought Joe was a racist would you've stood up for n*ggas? I think not."

Das ist nicht nur ein komplett dämlicher Strohmann, die grundlose Antipathie gegenüber Young und dessen Einsatz gegen Falschinformationen bezüglich der Pandemie, schmeckt auch doppelt bitter, wenn man sich die (mutmaßlichen) Gründe davor vor Augen führt. Wie viele seiner Kollegen, hat auch Gibbs eine gern übersehene Antivaxx-Historie. In einem Interview 2017 teilte er unter anderem den Glauben, dass MMR-Impfstoffe zu Autismus führen, in einem Snippet rappte er darüber, seine Kinder von Impfnadeln fern zu halten, und auf dem Song "Palmolive" droppte er folgende Zeile:

Aua. Ja, es ist immer wieder ernüchternd, festzustellen, dass alles musikalisches Talent der Welt am Ende des Tages nicht vor Dummheit schützt.

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