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Ein Schrein für Mansha Friedrich

Das letzte Wort überlass' ich heute, weil sie es einfach nicht oft genug bekommt, Mansha Friedrich. Ihr ist gestern angesichts der Berichterstattung über Deutschraps Anfänge die Galle übergelaufen, wieder einmal, und ich verstehe ihren Punkt:

Es ist tatsächlich ein Trauerspiel, wie bei der Berichterstattung über die Anfänge von Hip Hop offensichtlich kein müdes bisschen Rechercheaufwand betrieben wird. Statt dessen käut quasi jede neue Dokumentation die wirklich längst sattsam bekannten Gründungsmythen wieder. Das find' ich aus Publikumsperspektive schon einigermaßen langweilig. Aus journalistischer Sicht ist dieses Vorgehen zumindest fragwürdig, schon ein bisschen oberflächliche Recherche genügt ja, um festzustellen, dass es neben Herc, Flash, Bambaataa in den USA, oder eben dem allmächtigen Torch hierzulande noch eine ganze Menge mehr gab (und, festhalten jetze, da waren tatsächlich Frauen dabei). Aus dem Blickwinkel einer, die die beschriebenen Zeiten miterlebt und mitgestaltet hat, muss sich diese immer wieder aufs Neue erfolgende Zementierung einseitiger Darstellung extrafrustrierend anfühlen.

Stöbert ruhig mal ein bisschen in Manshas Insta-Profil. Gestern und heute hat sie dort wieder einmal diverse Blicke in ihr Erinnerungs-Archiv gestattet, und die Story, die sich daraus ergibt, habt ihr wahrscheinlich noch nicht zweiundachtzig Mal gelesen.

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