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So sehen Staatsfeinde aus!

Gefahr, tatsächlich als Staatsfeind gebrandmarkt zu werden, läuft da doch eher Vizzion. Der Rapper aus Darmstadt ist bekennender Kommunist und sprach mit Philip Malzahn von Neuen Deutschland unter anderem über Propaganda und Patriotismus. Die Linke dürfe Begriffe wie "Heimatverbundenheit" oder "Volk" nicht einfach so den Rechten überlassen, glaubt er:

"In Anbetracht unserer Geschichte, wenn ich jemanden treffe und er sagt, guckt mal, ich spreche Deutsch und ich bin hier aufgewachsen, aber mit diesem Patriotismusding, damit kann ich nichts anfangen, dann habe ich dafür vollstes Verständnis. Aber es den Leuten zu verbieten und zu sagen, du bist automatisch ein Fascho, weil du einen positiven Heimatbezug hast, das können gerade wir uns bei unserer aktuellen Lage nicht leisten: Die linke Bewegung in Deutschland ist in ihrem Einfluss sehr beschränkt, da haben wir Besseres zu tun, als den normalen Menschen zu verbieten, was sie mit ihrer Heimat verbinden dürfen (...) In vielen Ländern dieser Welt - etwa in Griechenland - schaffen es linke Parteien, den positiven Heimatbezug mit antifaschistischer Arbeit zu verbinden. Und dabei haben sie auch noch bei den Wahlen Erfolg, ohne dass alle plötzlich zu den Rechten wechseln."

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9 Kommentare mit 33 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    (räusper) in griechenland ist eine partei, welche aus einem neonazistischen hooliganverband hervorgegangen ist, von 2012-2019 im parlament vertreten gewesen :whiz:

  • Vor 3 Jahren

    So eine gequirlte Scheiße kann auch nur ein Leninist von sich geben. Das von diesen Jockels ernsthaft noch welche rumrennen ist echt nicht zu fassen. Demnächst dann Posse-Track mit dem Jugendwiderstand. Fick dich.

    • Vor 3 Jahren

      Nicht auszudenken, wenn einer dieser Spinner auf die Idee käme, ein kommunistisches System in der Form eines Konzerns zu errichten, der nahezu alle Waren und Dienstleistungen und/oder Daten liefert/verwaltet. Am Ende könnte dieser Lenin noch seinen Daumen bei alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens senken, wie zb. Wohnungssuche oder Essensmarken bekommen.

  • Vor 3 Jahren

    hat er doch völlig recht. wird natürlich trotzdem von den üblichen verdächtigen öffentlichkeitswirksam niedergeschrien, die 10k twitterlikes für repräsentativ halten, gleichzeitig aber 30k leute in berlin auslachen, weil sie ja eine unbedeutende minderheit sind, wie jeder weiß wegen 83 millionen und so. es gibt eine nicht unbedeutende gruppe an so abfällig genannten "stahlarbeiter linken", die naturgemäßg nie cdu/fdp wählen würden, aber halt von kühnert und seiner heulsusen-opfer-wir-sind-alle-so-betroffen politik auch nicht abgeholt werden. wo gehen die wohl jetzt hin?

  • Vor 3 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 3 Jahren

    Keine dieser Lines ist von ihm(ausser die Palästina Line

    • Vor 3 Jahren

      ja, stimmt. hab mich im suff verlesen aber der indymedia node war heute zeitweise nicht erreichbar als ich gegenprüfen wollte :o schade eigentlich weil ich die lines mochte. son bisschen king orgasmus one für arme studenten. stimmt es denn wenigstens, der den asta-bonn zecken schläge angedroht hat und sie mit dem "hatetrain ins gulag fahren lassen" wollte?

  • Vor 3 Jahren

    Die Frage ist doch, was mit "positivem Heimatbezug" gemeint ist. Erfahrungsgemäß verbirgt sich halt doch meist dumpfe Volkstümelei bis schlicht Fremdenfeindlichkeit dahinter. Eine tatsächliche Auseinandersetzung mit örtlicher Kultur oder Natur (-geschichte) eher weniger...

    • Vor 3 Jahren

      oder ist es nur, weil einem halt der nazi onkel auf der letzten familienfeier einfach mehr im hinterkopf geblieben ist als die hundert anderen mit "normalem" heimatverständnis, die das halt auch nicht immer lautstark allen ungefragt nach drei bier ins gesicht diskutieren? ist doch ähnlich wie mit "den südländischen typen". man erinnert sich an die vier jungs vom bahnhof, die einen vermöbelt haben, nur weil man sie darauf hingewiesen hat, dass heir ausländer verboten sind, aber nicht an die vier krankenpfleger und ärzt:innen aus eben jener "ethnie", die einen danach wieder zusammengeflickt haben.

    • Vor 3 Jahren

      „...mit "normalem" heimatverständnis, die das halt auch nicht immer lautstark allen ungefragt nach drei bier ins gesicht diskutieren“

      Wer kein Gewese darum macht, ist von mir in dem Fall auch nicht gemeint, mir ging es um das (öffentliche) Einfordern. Der von dir beschriebene Typus würde seine Wahlentscheidung mEn aber auch nicht davon abhängig machen, ob in Partei x genug Leute sitzen, die was von einem „gesunden Nationalstolz„ o ä erzählen. Und falls schon, gehört er vll. ja doch eher zu den angesprochenen Volksdümpflern ;)

    • Vor 3 Jahren

      Ja, von dir nicht. Aber er spricht ja hier explizit seine linke Community an, wo eben teils sehr krasse Vorstellungen inkl. entsprechender Handlungen existieren und du mit einer Aussage wie "Deutschland finde ich eigentlich schon ganz geil" zumindest Unverständnis, vielleicht sogar Flaschenwürfe ernten dürftest. Und er fragt halt, ob die Fokussierung auf Hauptseminardiskussionen über den Sinn und Unsinn von Nationalstaaten oder das "ER HAT VOLK GESAGT!" geblame wirklich bei der gesellschaftlichen Mehrheitsfindung helfen. Der Kreis der (potentiellen) Nazis ist halt mittlerweile bei einigen sehr, sehr groß geworden und ich finde es immer wieder extrem witzig, wenn vermeintlich selber sehr Linke plötzlich selber in diesen Strudel geraten und in zwei Minuten von Öko-Linken-Aktivistin zu Rassist:in, so wie letztens noch Luisa Neubauer oder hier der eine von Anne May Kantereit.

    • Vor 3 Jahren

      Dass es den ein oder anderen besonders politisch eifrigen gibt, der sein Visier da über die Maßen scharf gestellt hat, lässt sich ja nicht bestreiten, insofern hat er recht, ja.

      Andererseits finde ich schon auch, dass der Begriff „positiver Heimatbezug“ durchaus unangenehm an klassische Rechtsrand-Euphemismen erinnert. Es kommt eben drauf an, ob damit nur „Tracht, Schafkopf, Reinheitsgebot, Alpen und Seenplatte hab ich lieber als Rockys und Pazifik und im Sport bin ich im Zweifel für die Deutschen“ oder doch eher was in Richtung deines „Kein Bock auf ne Moschee“-Beispiels gemeint ist. Mit Letzterem darf man nämlich ruhig ein Problem haben, finde ich.

    • Vor 3 Jahren

      ja, sehe ich auch so. aber genau darum geht's halt, denn wenn ich den hier richtig verstehe, geht es doch um das ehem. klassische linke arbeitermilieu, das man zu verlieren droht. die woken studenten und die grünen akademiker sind eh dabei, um die muss sich doch keiner sorgen machen. aber wie man diese beiden gruppen sinnvoll zusammenführen kann, das ist doch die frage. und die frontlinien verlaufen hier halt meiner einschätzung nach bei genau solchen fragen wie "moschee oder keine moschee", "begrenzung von zuwanderung". das ist jedenfalls meine erfahrung und die wahlergebnisse in duisburg und gelsenkirchen der kommunalwahl gestern scheinen das ebenfalls widerzuspiegeln. d.h. nicht, dass man jetzt allen ressentiments, die da so kommen, uneingeschränkt zustimmen sollte, aber ich verstehe schon, dass man sich als linker gednaken macht, wie man mit den leuten wieder ins gespräch kommen kann.

    • Vor 3 Jahren

      Naja, kurz zusammengefasst steckt hinter dem "normalen heimatbegriff" also auch deiner eigenen Einschätzung nach: Fremdenfeindlichkeit :D

      Kann schon sein, dass es für den ein oder anderen Vertreter linker Parteien aus machtpolitischer Sicht eine attraktiver Gedanke scheint, auch einer in der Richtung angehauchten Wählerschicht Angebote zu machen, um sie mit ins Boot zu holen. Würde ich mir aber gut überlegen, weil man mit realitätsfernen Linksgrün-Spinnern wie mir dann für diese Partei schon mal nicht mehr zu planen bräuchte ;)

    • Vor 3 Jahren

      naja, wie du ja selber gesagt hast, gibt es verschiedene formen des heimatbegriffs. es gibt den völlig harmlosen und allerhöchstens bissl dämlichen "dirndl, deutsches bier und autobahn mercedes geilll" heimatbegriff. und es gibt einen wichtigeren identitätsstiftenden, der für leute wie uns (sag ich einfach mal) relativ irrelevant ist und der, zugegeben, auch brandgefährlich sein kann, der aber für viele leute in strukturschwachen regionen mit hohem migrantenanteil wichtig ist (genauso wie in den regionen, die davor angst haben, so zu werden). der hat eine starke tendenz, etwas ausschließendes anzunehmen. er kann aber im idealfall auch integrativ wirken und ein zusammengehörigkeitsgefühl erzeugen, das man aus der "ich wohne am parkschloss" perspektive völlig banane finden kann, das aber wichtig ist für viele leute, die da wohnen, wo es wehtut. und wenn die dann noch vorgehalten bekommen, dass sie mit ihrem deutschland und so und überhaupt sie sind doch weiß und stell dich mal nicht so an. ne. so läuft das nicht. da ist derzeit die standard antwort der linken: mehr geld reinpumpen, schöne bäume pflanzen und sozialarbeiter. glaube ich nicht dran. symbole und das gefühl, einfach dazuzugehören und nicht alleine zu sein, ist mindestens genauso wichtig. zu fremdenfeindlichkeit: natürlich gibt es fremdenfeindlichkeit. berlin kotzen die schwaben an, die schweizer können deutsche akademiker nicht mehr sehen und leute in wattenscheid halt manchmal auch keine "partyszene" mehr oder einen auftritt vor dem chef einer kurdischen großfamilie, wenn der eigene sohn in der schule von dessen zöglingen dauervermöbelt wird. und nein, diese leute sind nicht per se "gegen alle türken". das ist einfach quatsch. aber natürlich ist die tendenz da, dass das irgendwann umschlägt. siehe wahlergebnisse gelsenkirchen undso. es sind eben NICHT nur die dummen ossis, die eh noch nie einen migranten gesehen haben und deshalb gar nicht wissen, wie geil multikulti ist, sondern auch die, die multikulti außerhalb der uni oder des iranischen chefarztes bei sich zuhause im viertel erleben.

    • Vor 3 Jahren

      Achherrje, Luemmleot. Warum immer so kompliziert?

    • Vor 3 Jahren

      "die schweizer können deutsche akademiker nicht mehr sehen " das ist so ein gerücht, welches immer gestreut wird und sich hartnäckig hält. wenn du (SVP) schweizern die wahl lässt, ob sie lieber jugos, n-wörter, araber, türken oder deutsche, italiener und franzosen im land haben wollen, dann ist die entscheidung relativ eindeutig

    • Vor 3 Jahren

      weil's halt kompliziert ist.

    • Vor 3 Jahren

      In solchen Momenten gehe ich häufig in mich und stelle mir die Frage: Wenn die anderen Recht haben und ich hier nur Unsinn verzapfe, was ist dann das hier?

    • Vor 3 Jahren

      "[...]was ist dann das hier?"

      Die durchschnittliche Distanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.

    • Vor 3 Jahren

      :) Na endlich!

      Monat September:

      - Müll rausbringen (erledigt!)
      - Katze füttern (erledigt!)
      - Scheidung einreichen (erledigt!)
      - Lehrer von Kindern beleidigen (erledigt!)
      - Soulburn und/oder Pseudologe durch eigenes, widersprüchliches Verhalten hervorlocken (erledigt!!!)

      Im Frühherbst blühe ich regelmäßig auf! 1000 Punkte!

    • Vor 3 Jahren

      Ey Luemmleot, es gibt ne Erfindung namens Absatz.

    • Vor 3 Jahren

      man lernt nie aus.

      ist notiert.

    • Vor 3 Jahren

      "da ist derzeit die standard antwort der linken: mehr geld reinpumpen, schöne bäume pflanzen und sozialarbeiter. glaube ich nicht dran. symbole und das gefühl, einfach dazuzugehören und nicht alleine zu sein, ist mindestens genauso wichtig."

      Naja, was ist denn die Alternative? Abschiebung? Zwangsintegration in die deutsche Leitkultur mit wöchentlichem Pflichtkonsum von Schnitzel und Bier?

      Und dass es Symbole etc braucht oder diese zumindest helfen können, sicher. Aber sie sind halt letztlich auch beliebig. In Deutschland der Mercedes und Schützenfest, in Indien Hindugötter und Cricket. Die haben ja keinen Wert an sich, sondern funktionieren halt weil Menschen ihre positiven Erfahrungen und Zusammengehörigkeitsgefühl damit verknüpfen. Und das muss man halt versuchen auch dort zu erreichen, wo die alten Symbole die gesamte Gruppe, weil zu divers, nicht mehr zusammenhalten können. Z.B indem man auf lokaler Ebene halt versucht, Kommunikation aufzubauen, neue positive Erfahrungen und damit vllt auch neue Symbole zu schaffen. Also Bäume pflanzen, Sozialarbeiter und so halt.

      Wenn die alten vertrauen Symbole nicht mehr mit der neuen Realität kompatibel sind oder sie nicht mehr vollständig abbildet, kann man halt nur versuchen die Realität anzupassen (also Ausländer weg) oder halt die Symbole. Wüsste jetzt nicht, was es da noch für andere Optionen gäbe.

    • Vor 3 Jahren

      Könnten wir uns eventuell auf "Ausländer rein" [UND] "Sozialarbeiter (unabhängig von der Nationalität)" [RAUS] einigen?

    • Vor 3 Jahren

      @gleep schon klar, dass man nicht einfach so neue symbole erfinden kann. und es gibt auch nicht das EINE symbol oder diesen EINEN wert, deshalb finde ich die ganzen diskussionen um leitkultur etc. auch immer bissi behämmert, weil die eine seite nicht versteht, dass man tradition, werte etc. nicht einfach so erfinden oder verordnen kann und die andere seite nicht checkt, dass tradition, werte und zusammenhalt eben mehr sind als würstchen und mercedes oder im schlimmsten falle judenverbrennung.

      (neuer absatz:) der ausgangspunkt der diskussion war ja linke und deren potentielle klientel, die sie teilweise nicht erreichen. ich finde trump und die usa zu diesem thema ein passendes bild, auch als antwort auf die frage nach "werten" bzw. "bäume pflanzen". natürlich sind slogans wie "MAGA!" oder "AMERICA FIRST!" absolut banane, aber sie haben bei großen teilen der wählerschicht, um die es hier geht, 1000x besser funktioniert als die irgendwo rationaleren clinton/obama maßnahmen und versprechen, die (behaupte ich), den leuten wahrscheinlich wirklich mehr geholfen hätten. aber nochmal, es geht hier scheinbar oft nicht nur um geld oder tolle am reißbrett von akademikern ausgedachte maßnahmen. und da halt die frage: warum nicht beides verbinden? warum kann ich nicht MAGA sagen, dabei ne bescheuerte cappy tragen UND dabei noch gescheite politik machen? warum das eine den trumps überlassen?

    • Vor 3 Jahren

      Naja, Maga funktioniert ja als Slogan tendenziell sowieso nur für entweder reaktionär-konservative Weiße oder den wirtschaftlich abgestiegenen mittleren Westen. Für Schwarze, andere Minderheiten zum Beispiel gibt es da in der Vergangenheit ja oft nichts hinterherzuweinen.
      Und ein Bernie Sanders hat ja mit seinem populistischen aber nicht nationalpopulistischen Ansatz die selben Schichten auch ziemlich gut erreichen können, weil er sich für wirtschaftliche Absteiger halt glaubhaft stark gemacht hat.

      Und ansonsten wären solche Slogans glaube ich schlicht auch nicht länger als eine Wahlperiode glaubwürdig. Wenn linke Heinis jetzt sagen "Deutschland zuerst!", dann lassen sich damit vielleicht erst einmal ein paar Stimmen fischen. Wenn die Leute dann aber merken, dass die Migranten dann doch nicht abgeschoben werden oder was, dann werden die Stimmen auch wieder ausbleiben. Die Slogans sind ja ganz bewusst so gewählt, dass sie sich doppelt als relativ plump-harmloser Wahlslogan und als offensichtlicher Euphemismus für nationalistische Asozialität besetzen lassen. Genau deswegen ziehen sie ja auch und nicht weil die anderen Parteien nur Akademikersprache absondern.

    • Vor 3 Jahren

      Euphemisms ist ein gutes Stichwort. Ich finde wir sollten das Ausland verstärkt mit unserem pädagogischen "Know-how" unterstützen. Daher bin ich stark für eine progressive Ausweitung der Aussendung von Sozialarbeitern als Botschafter, zb. nach Usbekistan, Tadschikistan oder Malawi.

    • Vor 3 Jahren

      Ja, Bernie Sanders ist echt nen ganz gutes Gegenbeispiel, das stimmt.

      Ansonsten sehe ich auch euren berechtigten einwand, dass man mit mehr schub in die eine richtung halt immer gefahr läuft, die andere sicher geglaubte hälfte (akademiker, linke bürger:innen etc.) zu vergraulen. gilt genauso für die cdu, wo man das nach rechts abdriften ja mittlerweile (zum glück) auch als nicht sonderlich zielführend angesehen hat.

      wie dem auch sei, euch weiterhin alles gute weitehrin irgendwo zwischen staiger, neubauer, stokowski und wagenknecht. ich gucke mir die grabenkämpfe weiterhin gerne mit norbert röttgen und armin lockerungs-laschet aus markus schloß in bayern an.