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Es war einmal in Shaolin ...

Ganz sicher nicht wie gestört verkaufen wird sich das Album, das der Wu-Tang Clan in den vergangenen zwei Jahren aufgenommen hat. Wir sprechen hier nicht von "A Better Tomorrow", dem Jubiläums-Werk zum zwanzigjährigen Bestehen der Crew, das diesen Sommer angeblich wirklich erscheint. Nö, im Geheimen haben die Herren offenbar ein weiteres Doppelalbum fertig gestellt. "Once Upon A Time In Shaolin" soll seinem märchenhaften Titel nun alle Ehre machen:

"Wir werden ein Album verkaufen, wie nie zuvor jemand eins verkauft hat", erklärt der RZA. "Wir werden ein Kunstwerk erschaffen, wie es in der Musikgeschichte noch keiner getan hat. Wir machen ein einziges Sammlerstück. Es ist, als besäße jemand das Zepter eines Pharaos."

Im Interview mit dem Forbes-Magazin erläutern RZA und Cilvaringz ihre Strategie, die Platte im Rahmen einer Tour durch Museen, Galerien und ähnliche Lokalitäten vorzustellen. Besucher werden strengste Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen müssen, um das Einschmuggeln von Aufnahmegeräten auszuschließen. "Ein Leak würde das ganze Konzept zunichte machen", so Cilvaringz.

Im Anschluss an die Präsentations-Tour soll das Einzelstück in einer ziselierten Box aus Silber und Nickel an den einen Mann oder die eine Frau gebracht werden, der oder die sie sich leisten kann. Wir bewegen uns da vermutlich tatsächlich im anvisierten Millionenbereich. Wie Kollege Maurer trocken formulierte: "Der durchschnittliche Fan schaut da wohl eher in die Röhre." Wir weinen jetzt ein bisschen, weil: Wir sind raus.

"Vielleicht floppt das Ganze ja auch und wir machen uns damit komplett lächerlich", zieht Cilvaringz zwar in Erwägung. Im Hause Wu wolle man mit der Aktion dennoch ein Zeichen setzen: gegen die herrschende Verschenk-deine-Kunst-Mentalität und für das vom Aussterben bedrohte Format Album.

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