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Eine Seuche

Womit wir, gar nicht so elegant, zu Megan Thee Stallion überleiten können: Die hat sich zwar nicht selbst ins Bein geschossen, aber doch ebenfalls Kugeln abgekriegt, gleich zweimal in die Füße. Warum das so vielen Anlass für Hohn und Spott statt für Betroffenheit und Mitgefühl liefert, muss man wirklich nicht verstehen. Megan selbst versteht es jedenfalls nicht und machte sich in einem emotionalen Statement Luft. Das kennen wir zwar bereits. Man kann das aber getrost ein zweites Mal zeigen.

Taylor Crumpton, Autorin bei Harpers Bazaar, sieht in den Witzeleien auf Megans Kosten eine (weitere) Manifestation von Misogynie, speziell gegen schwarze Frauen. Ihre Zusammenfassung - traurig, dass man solche Selbstverständlichkeiten offenbar explizit formulieren muss:

"Megan Thee Stallion hat nicht verdient, angeschossen zu werden. Liza Rios hat nicht verdient, von Big Pun verdroschen zu werden. Dee Barnes hat nicht verdient, von Dr. Dre angegriffen zu werden. Steph Lova hat nicht verdient, von DJ Funkmaster Flex belästigt zu werden. Linda Williams hat nicht verdient, von Damon Dash geschlagen zu werden. Lil Kim hat die von Gewalt geprägte Beziehung mit The Notorious B.I.G. nicht verdient. Drew Dixon, Sil Abrams, Sheri Sher und andere haben keine sexuellen Belästigungen seitens Russell Simmons verdient. (Simmons bestreitet diese Vorwürfe.) Misogynie gegenüber schwarzen Frauen ist eine Seuche."

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