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Nichts gelernt

Wenn ein Jamule die zweitmeisten Klicks an einem Freitag einheimst, kann es bei Gott keine gute Release-Woche gewesen sein. Mir tut es ja leid, aber wir müssen kurz über seine Single "Overdose" reden. Nicht, weil sie besonders gut oder überhaupt erwähnenswert wäre. Vielmehr, weil sie einmal mehr verdeutlicht, was für ein unsympathischer Lappen Jamule eigentlich ist. Knapp ein halbes Jahr nach seinem Rassismus-Skandal kauft man dem Duisburger nicht ab, etwas daraus gelernt zu haben.

Kurz zur Erinnerung: Vergangenen September postete Jamule ein Video von einem Burna Boy-Konzert und beschwerte sich über "zu viele Schwarze" im Publikum. Der Rapper bekam Disconnect von der afroamerikanischen Kultur vorgeworfen, bei der er sich in seiner Musik und seinem Image bediene. Der Backlash war intensiv, aber kurz, und nach einem halbgaren Entschuldigungsvideo und ein paar Monaten Pause haben die meisten die Aktion längst wieder vergessen. Fast Forward in den April 2021, und Jamule droppt eine Dancehall-Single, in deren Video fast ausschließlich weiße Frauen twerken.

Ich will das Ganze jetzt auch gar nicht größer machen als es ist, geschweige denn, hier einen Cancel-Mob anstiften. Aber mit seiner Geschichte, was diese Thematik angeht, stößt mir die Ignoranz, die er in diesem Rahmen erneut an den Tag legt, sauer auf. Nach all der Zeit, die der 24-Jährige angeblich genutzt hat, um über all das nachzudenken, hält er es nicht für nötig, für sein Dancehall-Video unter Dutzenden Frauen auch nur eine einzige dunkelhäutige Tänzerin zu casten? Aua.

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