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Noch immer Kriegsreporter

Offenbar ist es einfach tatsächlich keinem aufgefallen. Die Veranstalter von Toptier Takeover haben jedenfalls inzwischen reagiert und zur Sache Stellung genommen. Sie betonen dabei, was ohnehin jeder ahnte: Ihr Turnier soll faschistischen, terroristischen Umtrieben keine Bühne bieten.

Ob Tierstar und Mitstreiter der Einladung zu "Einigkeit & Rap & Freiheit" folgen werden, muss sich allerdings erst noch zeigen. Kollege Daniel Gerhardt ist jedenfalls des Lobes voll, angesichts Hubertus Kochs Format: "Koch berichtet über Kollegah, Xatar und Co., als wäre er immer noch Kriegsreporter", schreibt Gerhardt in der Zeit. "Er ist ungeduldig, aber empathisch, brennt auf Erkenntnisgewinn und erzwingt ihn notfalls auch mit der moderationstechnischen Brechstange."

"Rapmusik in Deutschland kann sich sehr gut selbst erklären", so das Fazit der Zeit, "zahlreiche aktuelle Podcast-, Magazin- und Buchprojekte, die mit großer Künstlernähe produziert werden, beweisen das. Ein automatisches Argument gegen einen Welterklärer wie Hubertus Koch muss das jedoch nicht sein. Dessen YouTube-Kanal zeigt, wie sich gesellschaftliche Diskurse durch Hip Hop-Protagonisten und -Phänomene veranschaulichen lassen, belädt sie aber niemals mit mehr Bedeutung, als sie tragen können. 'Einigkeit & Rap & Freiheit' zwingt seine Themen nicht in ein Deutschrap-Korsett, sondern leitet sie daraus ab. Oft ist der Channel damit besser als die Musik, für die er brennt."

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