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Clubsterben = Rapsterben?

Ob es über diesen ominösen Herbst hinaus eine lebendige Hip Hop-Kultur geben wird? Es bleibt zu hoffen. Tatsächlich hat die Pandemie aber nicht unerhebliche und noch kein Stück absehbare Auswirkungen auf die Kulturlandschaft. 90 Prozent der Venues, in denen - nicht nur, aber auch - Rap-Konzerte stattfinden, stehen in den USA vor dem Ruin, schreibt Elijah C. Watson bei Okayplayer. Sein Artikel führt vor Augen, was man eigentlich weiß: wie eng Rap- und Clubszene miteinander verwoben und voneinander abhängig sind. Keine guten Aussichten also, auch über das erbärmliche Jahr 2020 hinaus.

Viele betroffene Veranstaltungsstätten haben sich inzwischen in der National Independent Venue Association organisiert, um auf ihre Notlage aufmerksam zu machen. Direktorin Audrey Schaefer bringt die Misere auf den Punkt: "Wir haben immer alles alleine gelöst, irgendwie, Rezession oder die Gas-Krise oder die Immobilien-Krise oder die schrecklichen Tragödien, wenn Leute in Clubs Massaker veranstalt haben. Alles haben wir irgendwie hinbekommen. Jetzt aber stehen wir an einem Punkt, an dem wir es alleine und ohne Einnahmen einfach nicht mehr schaffen."

Wenn die Zukunft ungewiss und die Gegenwart deprimierend ist, einfach mal in die Vergangenheit gucken: Jennifer Mota schreibt bei Tidal diesen lesenswerten Abriss über den Einfluss, den die Latin-Kultur seit jeher auf Hip Hop nahm. Da lässt sich noch was lernen.

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