Es geht auf die Zielgerade! Wer wird wohl den Thron für sich beanspruchen?

Stronzo Grande (laut) - Platz 05:
Zlatko – "Einer Für Alle"

Mit diesem Titel versuchte Zlatko Trpkovski, der Batman des deutschen Unterschichtenfernsehens, seinen Weg zum Eurovision Song Contest zu machen. Er scheiterte und zwar völlig zurecht, denn dieses Lied ist eine Beleidigung für jedes Ohr. Als er bei der Vorentscheidung ausgebuht wurde, kam es zum Höhepunkt seines Medienlebens: Mit den goldenen Worten "Vielen herzlichen Dank, ihr Fotzköpfe!" verabschiedet er sich aus der Öffentlichkeit.

Platz 04:
Vanilla Ice - "Ice Ice Baby"

Nein, gegen die aus Queens und David Bowies "Under Pressure" entliehene Bassline lässt sich nichts einwenden. Nein, Rapper müssen - spätestens Eminem hat das bewiesen - längst nicht mehr zwingend schwarz sein. Dass der erste kommerziell erfolgreiche weiße Rapper allerdings ein Fleisch gewordener Fake war, an dem nichts, aber auch gar nichts authentisch war, schmerzt auch nach 20 Jahren noch. Der Vergleich "wie Vanilla Ice" taugt ungebrochen für jeden guten Diss. Warum? Darum!

Platz 03:
U 96 – "Das Boot"

Wir schreiben 1991, den zehnten Geburtstag des deutschen Filmknallers "Das Boot". Der unsägliche Alex Christensen schickt sich an, die Titelmelodie des Films mit Synthie und Techno-Gewummer nachzustellen. Heraus kommt natürlich große Kacke a.k.a. Nummer 1 in den Singlecharts. Trotz Allem war das Lied so etwas wie die Geburtsurkunde des kommerziellen Techno in Deutschland. Ob das Ehrenvoll ist oder nicht sei jedem selbst überlassen.

Platz 02:
Cher – "Believe"

Warum konnte Cher nicht einfach irgendwann das Handtuch werfen und in Würde abtreten? Warum hat ihr niemand ausgeredet, sich die halbe Visage hinter die Ohren nähen zu lassen und mitten im tiefsten Herbst ihrer langen, langen Karriere ihr 23. Album aufzunehmen? Stattdessen nahm sich die Diva der Schönheits-OPs den Vocoder vor den Latz und bescherte uns die schrecklichste Vorstellung in Autotuning der Musikgeschichte. Nicht zu Unrecht wird seither das Pitchen der Stimme als "Cher-Effekt" bezeichnet. Gruselig!

Platz 01:

DJ Ötzi – "Burger Dance"

Willkommen zum grottigsten Song, den die Boxen am Ballermann jemals zu Tode gedudelt haben: Mit seiner Hymne an die Fast-Food-Ketten dieser Welt unterbot DJ Ötzi sich selbst. Trotzdem zappelten Tausende besoffene Mallorcatouristen zum "Burger Dance" ab, während deutsche Radiosender helle Momente bewiesen und Ötzi aus ihrer Playlist verbannten. Völlig zu Recht fragt ein verdutzter User, als der Clip bei Youtube die 100.000 Views-Marke knackt, ungläubig: "What's wrong with you people?!?!?" Ein musikalisches Verbrechen, das bis heute unverzeihlich ist. Wir verbleiben mit Peter Illmanns Worten: "Dieser Song ist eine Unverschämtheit."

53 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    we build this city/starship wurde total vergessen. lieber hundert mal puffy als eine note davon.

  • Vor 13 Jahren

    Ja mit vielen Songs habt Ihr recht. Allerdings merkt man ganz klar, dass Ihr der Anti-Kommerz-Fraktion angehört. (Fast) alles was kommerziell angehaucht ist, ist scheisse. Wie man der "Top Songs 2010" ansieht. Dort sind fast nur Songs drin, die wahrscheinlich nur die Redakteure jemals gehört haben.

  • Vor 10 Jahren

    in der Liste fehlen akustische Terroristen wie Blue System, Sportfreunde Stiller, Stereo Total oder Unheilig.
    Einige der Songs sind in der Tat zwar durch endlos-repeat totgedudelt, aus musikalischer Sicht (Komposition, Stimme, Produktion) aber keineswegs schlecht.