Politikern ist die Berliner Pop-Band Die Ärzte nicht zum ersten Mal ein Dorn im Auge. Diesmal sorgte die Gummi-Dame Gwendoline für Wirbel. The Busters-Frontmann Markus Sprengler hat dagegen die Seite gewechselt und wird Politiker.

Neubrandenburg (ebi) - Die Gleichstellungs-Beauftragte der Stadt Neubrandenburg nimmt ihren Job ernst. Das bekamen jüngst die Ärzte zu spüren. Nichts von wegen lockerer erotischer Sitten im Osten, wie uns manche TV-Sendungen weismachen wollen. Stein des Anstoßes: Gwendoline, die überdimensionale und aufblasbare Gummi-Puppe der "besten Band der Welt".

Fans ist die zehn Meter hohe Dame von Live-Konzerten bestens vertraut. Sie wissen auch, dass Gwendoline gefesselt und geknebelt ist. Und genau das kam in der ostdeutschen Stadt nicht gut an. Ein Exemplar der anrüchigen Dame war dort aus Promo-Zwecken (die neue Single "Yoko Ono" kommt am 5. März in die Läden) an den Mauern eines Kaufhauses angebracht worden und musste nach der Intervention der Frauen-Beauftragten wieder weichen.

Die Ärzte haben nicht zum ersten Mal Probleme mit der Zensur. Bereits in den Achtzigern eckten Bela B. und Farin Urlaub u.a. mit ihrem Song "Sweet Gwendoline" an. So kam u.a. die Scheibe "Die Ärzte" wegen anzüglicher und sexistischer Anspielungen auf den Index. Auch Gags über den verstorbenen CDU-Politiker Uwe Barschel ließen Rechtspolitiker nicht als Kunst-Freiheit gelten.

Wesentlich weniger Probleme mit Stadtverwaltungen hat dagegen The Busters-Frontmann Markus Sprengler. Der 31-Jährige hat die Seiten gewechselt und darf sich seit Anfang Februar "Beauftragter für Rock- und Popmusik" der Stadt Mannheim nennen. Sprengler soll hoffnungsvollen Nachwuchsmusikern juristisch und marketingtechnisch unter die Arme greifen. Soul-Sänger und Sohn Mannheims Xavier Naidoo wird sich freuen.

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