Der bekannte Schweizer Punkrocker ist im Alter von 52 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Zürich (mis) - Die Schweizer Musikszene ist um eine Legende ärmer: Olifr M. Guz, Sänger und Gitarrist der Schaffhausener Indie-Band Die Aeronauten, starb nach Angaben des Schweizer Rundfunks SRF bereits am Sonntag im Alter von 52 Jahren an einem Herzinfarkt. Guz wartete bereits seit mehreren Jahren auf ein Spenderherz, wie der Tagesanzeiger berichtet. Zu einer Transplantation kam es nicht mehr. Guz starb im Krankenhaus Zürich.

Seine 1991 gegründete Band ist hierzulande vor allem aufgrund ihrer ersten drei Studioalben "Gegen Alles" (1995), "Jetzt Musik" (1997) und "Honolulu" (1998) bekannt, die beim seinerzeit angesagten Indie-Label L'Age D'Or (Tocotronic, Superpunk, Die Sterne) erschienen sind.

Eine Tour mit Tocotronic festigt ihren Status in der Hamburger-Schule-Szene, ein großer Hit bleibt dem Sextett jedoch verwehrt. Im Mittelpunkt der Aeronauten-Songs stehen die zwischen Gesellschaftskritik und klugen Alltagsbeobachtungen pendelnden Texte, die Guz mal auf hochdeutsch, französisch und natürlich schweizerdeutsch vorträgt.

Ihre Musik veränderte sich getreu dem Punkrock-Ethos der Gruppe über die Jahre in alle erdenklichen Richtungen, blieben aber immer ehrlich, sympathisch, zuweilen auch tanzbar und zeitlos. Die Hassliebe zu seiner Heimat vertonte Guz im Kultsong "Schaffhausen Ist Eine Illusion".

Einer früheren Presseinformation zufolge hat Guz, der bereits 1984 erste Kassetten einspielte, zwölf LPs, 13 CDs, 14 Kassetten, 15 Singles und 40 Samplerbeiträge veröffentlicht und kann auf insgesamt 560 komponierte Stücke zurück blicken. Mit Bernadette La Hengst und Knarf Rellöm schuf er 2010 das Bandprojekt Die Zukunft.

2015 erschien das letzte Aeronauten-Album "Heinz". 2016 drehte Ex-Bassist Matthias Hipp eine sechzigminütige Band-Dokumentarfilm mit dem Titel "16:9 Die ersten 25 Jahre". Mit Taranja Wu (Ruby Amp) konzipierte Guz 2018 das Projekt Naked In English Class. Ende 2019 spielten die Aeronauten zuletzt vereinzelte Konzerte in ihrer Heimat.

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laut.de-Porträt GUZ

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