Das alte Underdog-Image der Onkelz ist passé. Stephan Weidner ist mit sich völlig im Reinen.

Konstanz (laut) - Mit seinem neuen Album "III" ist Der W. eines der überzeugendsten Alben seiner Karriere gelungen. Auch wenn die gereiften Texte Stephan Weidners nach Meinung unseres Album-Rezensenten gar nicht mehr zur Polarisierung taugten, fühlt sich der Sänger in dieser Rolle nach wie vor wohl.

"Klar, für mich ist das ja auch Rock'n'Roll. Ich möchte gar keine Friede-Freude-Eierkuchen-Person sein, ich will polarisieren", so Weidner im laut.de-Interview. Dass ihn eine kleine Anzahl Lynchmobber nach wie vor pauschal auf Subkultur-Torheiten der wilden 80er reduziert, sieht er mittlerweile gelassen: "Wichtig ist, dass man als Mensch mit sich gut klar kommt. Dass man im übertragenen Sinne auf einem gesunden Fundament sein Haus gebaut hat. Das hilft mir bei diesen teilweise doch sehr vehementen Anklagen".

"Bei den Onkelz waren wir vier Leute, die als Band ihre Limitierung hatten"

Dieser "Internet-Pranger" sei für ihn aber kein Problem, da er die meisten Vorwürfe ohnehin als haltlos betrachte: "Natürlich tut manches auch weh, aber nur ganz kurz. Da juckt es mich mal, dann kratze ich mich und gut."

Ohne das männerbündlerische Underdog-Sektierertum, das man von den Onkelz kannte, ist "III" zu einer weitaus weniger konfrontativen Angelegenheit geraten. Das sieht auch der Komponist ähnlich: "Natürlich haben wir uns mit den Onkelz genau so bemüht. Aber wir waren vier Leute, die als Band auch ihre Limitierung hatten. Ich möchte es nicht direkt Korsett nennen, aber es gab eben Umstände, die das Underdog-Image in uns haben entstehen lassen. Das war nicht aufgesetzt. Demgegenüber würde ich mir jetzt aber albern vorkommen, mit fast 50 Jahren auf diesem Image weiter herumreiten zu wollen."

Das vollständige Interview mit Der W. lest ihr demnächst auf laut.de.

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Der W.

Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Der W.,  | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

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11 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Ja das ist so typisch deutsch. Vier Teenager sangen ein Lied gegen Türken, da sie täglich auf der Straße mit ihnen aneinander gerieten haben aber seitdem nie mehr solche Texte veröffentlich und sogar mehrere Kampagnen gegen Rechtsradikalismus gestartet. Die Jungs werden ihr Leben lang von der Presse als Nazis verfolgt. Ein Bushido, welcher menschen- und vor allem frauenfeindliche Texte veröffentlich, der schon mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung hat und auch im Knast war und nach wie vor keine Einsicht zeigt kriegt auch noch einen Integrationspreis.

  • Vor 11 Jahren

    Sancho..
    Der Bambi bedeutet gar nichts, der ist von Medienmachern für Medien-Marionetten, ich bitte Dich.
    Und so schlimm waren die Texte von Bubu jetzt auch nicht, wenn man sie im Battle-Rap-Kontext sieht, was man zwingend tun sollte.
    Und die Onkelz waren nie wirklich Nazis, die paar kleinen Jugendsünden, ey, da waren die 15-16 Jahre alt, klar dass sowas aus solchen Situationen entsteht. Sie haben das dritte Auge - seht ihr das nicht? Fick Antifa, fick die rechte Adresse! :)

  • Vor 11 Jahren

    hochinteressanter mensch, so ganz und gar anders als das image.
    haben schön miteinander harmoniert und diskutiert.
    sehr angenehmes, offenes gespräch....der unterschied zwischen klischee und realer person könnte kaum größer sein.....aber das ist ja meistens so....man muss es nur merken...