Der Sizilianer fliegt überraschend aus dem Wettbewerb, Erwin Kintops aufgemaltes Sixpack leistet Bärendienste.

Köln (mis) - Sein Outfit "hat gepasst" und er konnte "seine Performance steigern" (Mateo). Die hohen Lagen waren "super mit viel Gefühl", deutsche Songs generell aber "nicht so passend" (Bill/Tom). "Prima Gesang, Outfit scheiße, aber Geschmackssache" (Dieter). Ein größtenteils wohlwollendes Jury-Urteil, das im Normalfall zum Weiterkommen genügen sollte. Aber was ist beim Teenager-Schicksal schreibenden Castingwahnsinn DSDS schon normal?

Simone Mangiapane musste am Samstag Abend seine Träume eines Plattenvertrags inklusive 500.000 Euro Schmerzensgeld begraben und darf Laith Al-Deens "Bilder von dir" fortan wieder unter der Dusche in Rottenburg trällern.

Das von Dieter Bohlen prophezeite Kopf-an-Kopf-Ausscheidungsrennen Mangiapanes mit Erwin Kintop traf nicht ganz ein, der als Mitfavorit gehandelte Ricardo Bielecki zitterte sich schließlich eine Runde weiter.

Typisch deutsch - zwischen Himmel und Hölle

Zehn Jahre nach der ersten Staffel fand man es wohl angemessen, an den ersten DSDS-Sieger namens (naaaa???) Alexander Klaws zu erinnern und diesen als Special Guest einzuladen. Dessen Song "Himmel und Hölle" lieferte dann nicht nur eine zu 50% treffende Zustandsbeschreibung dieser 135 TV-Minuten, sondern gleich noch die dringend benötigte Motto-Idee: "Typisch deutsch".

Gleich das Gruppenlied zum Sendungseinstieg, ein Fremdschamhighlight: "Lila Wolken" trifft auf den "Stern der deinen Namen trägt". Dann Jurymitglied Mateo, der sich mit Perücke und Blümchenanzug als Andreas Berg ausgibt, den "unehelichen Zwillingsbruder" von Andrea Berg, um Bohlens Nörgelei an seiner Schlager-Antipathie zu kontern. Wer das witzig fand, konnte auch beim Rest der Sendung durchaus seinen Spaß haben. Für die finalen Schenkelklopfer hatte RTL ja Mario Barth ins Anschlussprogramm gesetzt.

Nach Andrea Berg will Bohlen auch Xavier interviewen

Lisa Wohlgemuth aus dem Erzgebirge interpretierte Julis "Elektrisches Gefühl" und sah ihre Hoffnungen bestätigt: Im Gegensatz zu ihren Interviews wurden zu ihrem Vortrag keine Untertitel eingeblendet. Ricardo Bielecki wählte Xavier Naidoo, was Star-Guru Bohlen veranlasste zu betonen, dass er in Kürze auch dem Mannheimer Popstar eine exklusive Meinung zu dieser DSDS-Version entlocken würde.

Genussraucher Tim David Weller sang "Tage wie diese" und entfachte die zur Gewohnheit gewordene Diskussion um seine Disziplin. Beatrice Egli zementierte ihr Anti-Barbie-Image, indem sie im Einspieler zeigte, wie man aus zwei Kleidern eines schneidert, um die pralle Oberweite adäquat zu verpacken. Ihr Titel "Küss mich, halt mich, lieb mich" kam wie immer gut an, Bohlen lobte sogar ihr Meistern des Dreivierteltakts, als würden Musiker zuschauen, die mit dieser Aussage etwas anzufangen wissen.

Aufgemaltes Sixpack reicht zum Weiterkommen

Susan Albers geht als heimliche Gewinnerin des Abends im DSDS-Haus zu Bett, lenkte ihr rockröhriger Vortrag von Grönemeyers "Männer" die Jury tatsächlich mal von Urteilen über ihre Frisur ab.

Und dann war da noch der halbnackte Erwin Kintop, der mit am Hinterteil angenähten Flügelchen und aufgemaltem Sixpack einen Song von Ben sang und dafür mehr Jury-Prügel bezog, als man ihm ursprünglich innig gewünscht hatte. Und so behielt am Ende tatsächlich Nazan Eckes Recht, die den am Boden zerstörten 17-Jährigen Rastatter tröstete: "Deine Fans werdens schon richten." Well done, Erwin-Army!

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