Zehn Kandidaten wären gern Deutschlands zwölfter "Superstar". Damit ihr bestens informiert in die "Event-Shows" startet, stellen wir sie euch vor.

Köln/Thailand/Ischgl (dani) - "Deutschland sucht den Superstar". Seit Anfang des Jahres flimmert allsamstäglich die inzwischen zwölfte Staffel der Talenthow über den Bildschirm und hinterlässt dabei (neben mindestens einem verzweifelten Zuschauer) einen zunehmend verzweifelten Eindruck: zusammengekürzt, kaputtgespart, kastriert - und einfach restlos abgefrühstückt.

Einer freut sich trotzdem: Oliver Geissen. Der darf den Quatsch nämlich moderieren. "DSDS ist eine der erfolgreichsten Samstagabendsendungen", betet er artig und linientreu herunter. "Hinzu kommt, dass Musik für mich einfach eine Herzensangelegenheit ist und wir in diesem Jahr zehn unglaubliche Talente dabei haben – die vielleicht besten Stimmen, seit es die Show gibt."

Die vielleicht besten Stimmen? Gucken wir doch mal. Das sind sie:

Die Top Ten 2015

Zwar tat RTL Freude ob der immer noch 2,31 Millionen Zuschauer kund, die am vergangenen Samstag einschalteten. Doch von Woche zu Woche interessieren sich weniger Menschen für das Format. Mit zahlreichen personellen und regulatorischen Änderungen versuchen die Verantwortlichen, diesem Trend entgegenzurudern. Mit äußerst mäßigem Erfolg.

Öde, öder, DSDS 2015

"Wos grad weh tut, tuts am wehsten", stellte Eugen Roth einmal ganz richtig fest. Ich denke es zwar jedes Jahr, aber diese zwölfte Staffel ist nun wirklich die ödeste, zähste, langweiligste in der Geschichte. Richtige Musiker, Motto-Shows, Live-Shows - inzwischen alles viel zu aufwändig. Statt einst neun folgen dem Recall nurmehr vier Shows. Wirklich live ist davon gerade noch das Finale.

Die Spannung wird kaum auszuhalten sein

"Event-Shows" heißen die Folgen nun, in denen aus den verbliebenen zehn Kandidaten der neue Gewinner ermittelt werden soll. Dafür karrte man die Teilnehmer per Nightliner auf "große Tour". Ja, genau, große Tour, is' klar: Drei Auftritte stehen auf dem Plan, einen in Ischgl, einen in der Balver Höhle, einer in der Glashalle in Leipzig. Das Finale steigt am 16. Mai in der ÖVB-Arena in Bremen.

Ich dachte anfangs ja, man bekäme dann wenigstens diese Konzerte live gezeigt. Nix da: zusammengeschnittene Aufzeichnungen gibts, von Shows, die Tage bis Wochen vorher schon über die Bühne gegangen sind. Das Theater im Après-Ski-Paradies Ischgl, das wir am morgigen Samstag vorgeführt bekommen, ereignete sich schom am 11. April. Live überträgt RTL am Ende jeder Sendung die Verkündung der Ergebnisse des Telefonvotings. Die Spannung wird kaum auszuhalten sein.

Schneller aussieben

So richtig nachvollziehen ließ sich die Auswahl in diesem Jahr in vielen Fällen nicht. Nicht nur, dass die Juroren scheinbar völlig willkürlich entschieden, wer weiterkommt und wer gehen muss ("Hat mich nicht getoucht!"), bekam der Zuschauer zwar endlos viele Castings und noch einmal so viele Folgen vom Recall in Thailand vorgesetzt. Die Station dazwischen, der Deutschland-Recall, hat dagegen wohl stattgefunden. Gezeigt (oder auch nur kommentiert) wurde davon nichts.

So landeten 110 Kandidaten (darunter der ewige Aspirant Menderes Bagci) in der zweiten Runde. Hopplahopp gings daraufhin nach Thailand, mit 34 Kandidaten, darunter kein Menderes mehr. Nicht, dass den jemand vermissen würde, aber es wirkte schon einigermaßen seltsam, von "Du bist weiter" naht- und begründungslos zu "Du bist raus" zu schwenken. "Quickpick" heißt das im RTL-Sprech.

Billiger reisen

Die exotischen Reiseziele wirken auch von Jahr zu Jahr billiger. Nicht, dass ich da nicht immer noch bedenkenlos Urlaub machen würde, aber der Abstieg von Luxus-Ressorts auf den Malediven ins doch schon mehr als leicht abgeranzte River View Guest House in Bangkok, der springt schon überdeutlich ins Auge. Auftreten durften die verbliebenen Teilnehmer dann immerhin einmal in einer "Rooftop-Bar" mit Aussicht, das andere Mal in einer schäbigen kleinen Nebenstraße, irgendwo in der Metropole. So kann man auch sparen.

Wer das überstand, durfte einen Song vor der beeindruckenden Kulisse einer antiken Tempelanlage trällern. Mit respektvollem Umgang mit fremden Kulturen hat das bestenfalls noch sehr eingeschränkt zu tun, aber für Respekt war DSDS ja noch nie berühmt. Einzig das noch einmal eingedampfte Teilnehmerfeld bekam dann doch noch den verheißenen Traumstrand auf der Insel Koh Yao Noi geboten.

Die Jury: ein Reinfall

Die - wie nahezu jedes Jahr - bis auf Dieter Bohlen runderneuerte Jury: ein totaler Reinfall. Mandy Capristo und DJ Antoine erfüllen die Null-Erwartungen bestens: Keiner der beiden wird Bohlen gefährlich, beide haben wenig Interessantes oder gar Witziges beizutragen, geben aber immerhin dekorative Beisitzer ab.

Wer auch immer auf die Idee kam, Heino als Juror zu verpflichten, hat hoffentlich inzwischen seinen Job verloren: Der greise Schlagerbarde hat in dieser ganzen Staffel bis jetzt noch nichts, aber auch gar nichts von sich gegeben, das über den Schwung eines "Ich kann nur sagen: Das hat mir gut gefallen" hinaus gegangen wäre. Meist mit Fan-Shirts von sich selbst angetan und in das gewandet, was der Ausstatter der Show wohl für "Rockerkluft" hält, sitzt der alte Mann verloren zwischen den ganzen Kindern, wirkt im besseren Fall abwesend, oft aber regelrecht desorientiert. Das soll Kult sein? Na, danke. Tragischer erscheint eigentlich nur noch Gattin Hannelore, die - ebenfalls unsäglich ausstaffiert - regelmäßig durch die Kulissen und Backstage-Bereiche gescheucht wird. Was soll das?

Ich schrieb es schon, ich seh' mich gezwungen, es zu wiederholen: Ich will die überraschend zauberhaften Kaulitz-Zwillinge zurück. Ich nähme aber auch Kay One, sogar die Leberwürste Bär oder Mateo. Alles war besser als das.

Fotos

Dieter Bohlen, Heino und Mandy Capristo

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