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Lemur

Auch hierzulande beschäftigen sich die Künstler natürlich mit dem allgegenwärtigen Thema Coronavirus. Rapper Lemur schilderte in einem Gastblog für das Abriss-Magazin die Situation aus seiner Sicht:

"Es hängen unglaublich viele Existenzen am Livegeschäft, die eben nicht ausgesorgt haben, sondern finanziell extrem auf Kante genäht sind. Das gilt übrigens für jedes Genre, aber ich rede hier erstmal nur von Hip Hop, weil ich da halt direkte Einsicht habe."

"Wie fragil das ganze Business ist, zeigt sich gerade in atemberaubender Geschwindigkeit. Unglaublich vielen Leuten, die ich kenne, sind gerade alle Aufträge weggebrochen, Touren wurden gecancelt und Clubs müssen schließen. Schon ab Anfang nächsten Monats können fast alle ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen, was da heißt: Bankrott. Miete, Krankenkasse, Locationmiete, Kreditraten etc. können nicht mehr bezahlt werden. Und das heißt ganz real, dass, wenn nicht schnell (!) etwas unternommen wird, der Großteil aller Kulturschaffenden bald auf der Straße sitzt. Nix mehr mit Zirkus und Bespaßung."

Auch er selbst müsse seine Tour absagen und der Großteil seiner gesamten Jahreseinnahmen fiele weg. Seine Forderung an die Medien und den Einzelnen ist, den Künstlern Gehör zu verschaffen, gerade die Musik von kleineren Künstlern fleißig zu streamen, zu kaufen und aktiv zu werden.

Nicht aus den Augen verlieren dürfe man aber vor allem die Menschen, "die gerade im kaputtgesparten Gesundheitswesen ihr Leben aufs Spiel setzen, um die gesundheitliche Grundversorgung irgendwie aufrecht zu erhalten". Lemurs dankenden Worten kann sich bestimmt jeder anschließen. Auch sein Aufruf, die Kulturschaffenden so gut es geht zu unterstützen, sollte nochmals bekräftigt werden. Dies geht zum Beispiel mit Spenden oder Petitionen, oder indem man zum Beispiel seine bereits gekauften Tickets für nun abgesagte Konzerte nicht erstatten lässt.

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