Die 'Great Firewall Of China' wächst: Die Regierung sperrt den Zugang zu iTunes im Land wegen eines pro-tibetischen CD-Samplers.

Peking (loc) - Richtig überraschend ist die Nachricht nicht:
Die chinesische Regierung hat innerhalb des Landes die 'Great Firewall Of China' weiter hochgezogen und den Zugriff auf den Apple-Downloadstore iTunes abgeschnitten.

Grund sei der allgemeine öffentliche Unmut über eine dort angebotene, pro-tibetische Compilation, die von westlichen Musikern als Zeichen gegen die chinesichen Repressalien zusammengetragen wurde. Auf dem besagten Album befinden sich 20 Songs, die sich für die Befreiung Tibets aussprechen und deren Erlös von der Art of Peace Foundation für Projekte gestiftet werden, die dem Dalai Lama nahe stehen.

Einreiseverbot für Künstler

Wie das halb-offizielle Nachrichtenportal china.org.cn berichtet, seien so viele Chinesen erzürnt über die Compilation "Songs For Tibet", dass sie sich jetzt zusammenscharen würden, um Apple für die Veröffentlichung auf iTunes anzuprangern und zum Boykott von Apple-Produkten aufrufen. Weiterhin sollen Wünsche ausgesprochen worden sein, den beteiligten Künstlern wie Sting, Alanis Morissette, Moby und Dave Matthews in Zukunft die Einreise nach China zu verweigern.

Die rechtliche Grundlage dafür ist jedenfalls schon vorhanden: Nachdem Björk bei einem Konzert in Shanghai im März "Tibet" in ihrem Song "Declare Independence" gerufen hatte, wurden prompt neue restriktive Gesetze erlassen: Allen Künstlern, die die "nationale Einheit bedrohen" oder die "kulturellen Normen" in China verletzen, darf die Einreise verweigert werden - dank schwammiger Definition also wohl allen dem Regime unbequemen Musikern.

Subtiler Protestakt

Offenbar hatten sich auch über 40 Olympioniken vor Ort in Peking das Album bei iTunes heruntergeladen - die Art Of Peace Foundation hatte den Sportlern angetragen, sich die Platte als subtilen Protestakt anzuhören und zu diesem Zweck kostenlose Downloads zur Verfügung gestellt.

Zuvor hatte Apple sich dem chinesischen Markt weiter angenähert und am Abend der olympischen Eröffnungsfeier seinen ersten Store in Peking eröffnet.
Parallel dazu laufen die Verhandlungen für die Einführung des iPhone in China.

Fotos

Moby, Sting und Suzanne Vega

Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Florian Schade) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi) Moby, Sting und Suzanne Vega,  | © laut.de (Fotograf: Giuliano Benassi)

Weiterlesen

CD-Sampler Ärzte und Helden auf Chinesisch

Die Aufmerksamkeit, die China derzeit zuteil wird, lässt sich besser nutzen, finden die Initiatoren eines Samplers. Dort singen deutsche Bands chinesisch und chinesische Bands deutsch.

20 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    @Anonymous (« In Tibet leben mehr Chinesen als Tibeter,von daher bringt das free tibet net viel.
    "Die Schätzungen der tibetischen Exilregierung ergeben andere Zahlen. Nach ihren Schätzungen leben im Hochland von Tibet heute 6 Millionen Tibeter und ca. 7,5 Millionen Chinesen" aus Wikipedia. »):

    macht keinen unterschied

    tibet war ein international anerkannter & souveräner eigener staat, als 1949 n a c h der gründung der vr china mao zedong mal locker den mutterlandsmythos erfand und damit einen angeblichen anspruch auf das fremde staatsgebiet erhob, damit dieses besiedelt werden könne..

    wir gehen ja auch nicht rüber zu den schweizern und annektieren jene, "weil das ja schon auf merkwürdige art und weise irgendwie deutsche sind"

    1. china selbst hat 1934 eine botschaft in llhasa errichtet. da man das nur im ausland macht, war das eine völkerrechtlich faktische anerkennung der souveränität.

    2. bei der „Asian Relations Conference" 1947 haben entsprechend weder china noch ein anderes asiatisches land zweifel an der staatl unabhängigkeit tibets angemeldet

    3. die "International Commission of Jurists , ICJ" , bestehed aus 60 führenden Völker- und Menschenrechtsexperten aus aller Welt,
    stufte maos militärische okkupation v 1949 als „schlimmste Art von Imperialismus und Kolonialismus, ausgerechnet von denjenigen - den maoisten - verübt, welche dagegen anzukämpfen angeben".

    4. uno-resolution v 1961 :

    „Im Fall der chinesischen Aggression gegen Tibet geht es nicht allein um anhaltende und gravierende Verletzungen der fundamentalen Menschenrechte und Freiheiten der Tibeter, sondern auch um das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Staates."

    ergebnis:

    tibet ist ein souveräner internat anerkannter - gleichwohl okkupierter staat, der künstlich zersiedelt wurde.

  • Vor 15 Jahren

    Super Info. Dafür sollte man dich als Dalai Lama verkleiden und auf den Platz des himmlischen Friedens aussetzen.

  • Vor 15 Jahren

    @Catch Thirtythree (« @Kukuruz (« Natürlich ist es völlig irrational, den ganzen itunes-Zugang zu sperren. Aber man muss doch mal zu einer vernünftigen politischen Diskussionskultur in der Frage des Verhältnisses zu China finden. In der historische und politische Zusammenhänge berücksichtigt werden und die vor allem auf Lösungsmöglichkeiten hin orientiert ist. »):

    Also ob China an "Diskussionen" Interesse zeigen würde und als ob Diskussionen generell etwas nützen würden. »):

    Das sei mal dahingestellt. Mir ging es keineswegs um die Diskussionskultur "mit China" sondern erst mal um die Diskussionskultur "unter uns". Auch die kann nicht mehr so geführt werden, als ob es sich um eine ferne und etwas seltsame Region handelte, die uns direkt nix weiter angeht. Die Bemerkung weiter oben "es ging vorher ohne, es kann auch weiterhin ohne gehn." geht mal völlig an der Realität vorbei. In mehrfacher Hinsicht. Nicht nur wirtschaftlich. Mindestens auch ökologisch. Deshalb sollten wir bereits "unter uns" lösungsorientiert diskutieren.