Für den Soundtrack-Cut "Lo Vas A Olvidar" tun sich die beiden Sängerinnen für ein atmosphärisches und experimentelles Duett zusammen.

Los Angeles (ynk) - Schon eine ganze Weile sendeten sich Rosalía und Billie Eilish über Social Media Respekt hin und her. Dass es irgendwann zu einer Kollaboration komme, stellten sie so auch mehr als einmal in Aussicht. Nun ist es im Rahmen der HBO-Serie "Euphoria" tatsächlich geschehen: "Lo Vas A Olvidar" - zu deutsch also etwa "kannst du vergessen" - ist mitsamt Musikvideo erschienen. Wie schlägt die Single nun also die notwendigen Brücken zwischen diesen beiden sehr verschiedenen Künstlerinnen?

Vorrangig, indem die beiden sich auf Billies Territorium einigen. Die weicht von ihrem üblichen Sound und Stimmungsbild nämlich nur dadurch ab, nun überraschenderweise auch auf spanisch zu singen. Völlig ohne einschlägige Percussion auskommend ist "Lo Vas A Olvidar" ein atmosphärisches Duett, das sich auf die unterkühlte Dynamik zwischen den beiden Stimmen fokussiert und sie mit zunehmender Laufzeit immer weiter verzerrt. Es liegt nahe, dass hier sehr spezifisch auf die Stimmung der zugehörigen Serie hingearbeitet wird, denn selbst die minimalistischeren Stücke aus Billies letztem Projekt kamen noch mit mehr Pop-Hingebung daher. Dieser Song ist kahl, im guten wie im schlechten Sinne.

Man muss definitiv respektieren, dass eine so hochkarätige Kollaboration so unkonventionell ausgespielt wurde. Der Song hat eine klar abgegrenzte Vision und fühlt sich nicht verpflichtet, mehr als dieses Ziel zu erfüllen. Und wenn es um ätherische, melancholische Vocal-Texturen geht, wenn es um dieses Gefühl von Entfremdung geht, dann erreicht "Lo Vas A Olvidar" auch mit dem simplen Musikvideo sein Ziel gekonnt. Trotzdem lässt sich die Frage schwer abschütteln, was hätte sein können, wenn Produktion oder Dramaturgie der Nummer etwas mehr all out gegangen wäre. Gerade Rosalía, die bekanntermaßen über ein vielseitiges und dynamisches Organ verfügt, wirkt im simplen Songwriting etwas verheizt. Es ist also nicht der große Crossover-Moment, den man sich vielleicht erhofft hätte, aber eine in sich stimmige Singularität, die das Potential hat, den zugehörigen Moment der Show fantastisch zu untermalen.

Fotos

Billie Eilish und Rosalía

Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger) Billie Eilish und Rosalía,  | © laut.de (Fotograf: Manuel Berger)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Billie Eilish

Billie Eilish war prädestiniert, ein Star zu sein. So sehr, dass es niemand überraschen sollte, dass sie 2018 mit gerade 16 Jahren bereits Tourneen …

laut.de-Porträt Rosalía

Von der Flamenco-Sängerin zum internationalen Popstar: Die Katalanin Rosalía erneuert ein jahrhundertealtes Genre und schlägt damit Wellen weit über …

1 Kommentar mit 3 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Da hat die Eilish doch stimmlich keine Chance. Trotzdem zum Einschlafen. Am meisten Mühe haben sich die (geschätzt) 30 Produzenten gegeben.

    • Vor 3 Jahren

      Na gut, der Kommentar war ja zu erwarten.

    • Vor 3 Jahren

      Also, wie der eine BWL-Hampel erst gestern Abend bei nem Skat noch anmerkte (der, der in so vielen Sozialkreisen noch so als letzter "WIRKLICH Geld Scheffelnder" geduldet wird, aufgrund des "eklektischen interdisziplinären Einflusses" als Anspruch der anderen an derartig geformte Sozialovale im eigenen Leben und der deswegen alle paar Wochen mal von der Esatzbank bemüht wird...), muss Selbstreferenzialität unbedingt auch schon im Klitzekleinkünstler*innentum stattfinden, weswegen ich eben solche neben dieser etwas zu lang geratenen Einleitung an dieser Stelle gern in meinen Vergleich packe.

      Das ist in etwa so, wie wenn ihr in ca. 10-12 Wochen mal zwei Stücke meiner Band durchskippt, nach 20 Sekunden schon "Bäh, zu Nightwishig!" gedacht habt, an dieser Stelle aber dann trotzdem die Extra-Meile laufen und lieber "Klingt sehr nach den besseren Phasen von The Gathering, weil die Sängerinnen ein sehr ähnliches Timbre nutzen." schreiben würdet, weil wir halt doch auf den meisten Ebenen ziemlich linke Buddies sind und auch allemiteinand' bleiben, nachdem der Vorhang fiel. :)

      Oder in etwas angemessenerem kommerziellen Maßstab: "Klingt wie die sehr seltenen, aber existierenden sonnigeren Tage im Musikerinnenleben einer PJ Harvey" statt "Wannabe-Anna Calvi feat. Lana del Rey-Lookalike und beide haben's ausnahmsweise geschafft, die Mittagsdosis Diazepam auszusparen".

    • Vor 3 Jahren

      Musste lachen, danke.