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Mehr? Mehr!

Noch nicht erschienen, zu spät erschienen, zu spät zugeschickt bekommen, rechtzeitig zugeschickt bekommen, aber der Kopierschutz des Rezensionsexemplars erwies sich als unknackbar, schlicht nicht dazu gekommen, der Promotor ein Trottel ... Gründe, aus denen wir uns mit verschiedenen Büchern (noch) nicht befassen konnten, gibt es viele. Da sie uns aus genau so unterschiedlichen Gründen aber irgendwie vielversprechend erscheinen, möchten wir die folgenden Werke wenigstens kurz erwähnt haben:

  • Birgit Fuß - "Die Toten Hosen"

Tausend gute Gründe, sich für die Toten Hosen zu interessieren, packt Birgit Fuß auf einhundert Seiten. "100 Seiten" heißt nämlich die Reclam-Reihe, in der verschiedenste Autor*innen Themenkomplexe (darunter auch ganz schön .. höhö! ... komplexe, wie Astrophysik, die Klimakrise oder Zen) auf besagte Seitenzahl herunterbrechen. Zum Beispiel eben 40 Jahre Düsseldorfer (Punk-)Bandgeschichte.

  • Bushido & Dennis Sand - "Anis"

"In seiner Autobiographie erzählt Ferchichi nun seine ungeschönte Geschichte", droht der riva Verlag mit noch einem Buch über Bushido, wobei dieses angeblich den Mann hinter dem Mythos zeigen will. Erstaunlich, dass da nach ausufernden Dokumentationen noch etwas zu entdecken sein soll. Beim Suchen geholfen hat jedenfalls der Fließbandarbeiter unter den Rapper"auto"biografen: Dennis Sand. Besprechen wir das noch, Yo Mama Fromm? "Wenn eineinhalb Stunden Hinterlandgang-Interview abgetippt sind, der Adventskalender am Start ist und der Listenwahnsinn überstanden, wenn der Doubletime-Jahresrückblick und der letzte Meilenstein des Jahres geschrieben sind, DANN les' ich eine weitere Bushido-Biografie. Vielleicht."

  • Chris Blackwell - "The Islander"

Gutes, aber auch Fragwürdiges habe Chris Blackwell getan, ist sich unser Philipp Kause sicher: "Es eilt ihm der Ruf voraus, Bunny Wailer, Peter Tosh und Bob Marley entzweit zu haben, sicher ist, dass er Jimmy Cliff, Toots Hibbert, Max Romeo und Lee Scratch Perry bei Island vergrault und Third World ebenfalls lange unter Wert vermarktet hat. Mich interessiert der Blick hinter die Business-Kulissen, und Island ist eh ein besonders breit aufgestelltes Label. Anzunehmen, dass das Buch viel Insiderwissen über Dinge enthält, die den Pop-Markt bis heute prägen." Mal sehen, ob wir das noch verifiziert bekommen.

  • Fiona Bae - "K-Pop, K-Style. Music, Art & Fashion aus Südkorea"

Autorin Fiona Bae, geboren in Seoul, leitet in Hongkong eine international operierende Kommunikationsfirma. Als Fachfrau für Design, Architektur und Lifestyle bringt sie die besten Voraussetzungen mit, um das Phänomen K-Pop aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Unser Fachmann fürs Genre, Yannik Gölz, wäre wiederum genau der richtige Mann gewesen, um uns zu erklären, was dieses Buch kann, allein: Die Umstände - Post, Umzug, Seuchen ... - waren dagegen. Gut möglich allerdings, dass wir da noch nachlegen.

  • Greg Graffin - "Punk Paradoxon"

"Punk Paradoxon" von Greg Graffin hatten wir vorliegen. Da es aber gerade erst erschienen ist, war die Lektüre in der Kürze der Zeit nicht mehr zu schaffen. "Das wird leider echt zu knapp", konstatierte Vielleser Rinko Heidrich, "weil der auch noch so mordintelligent und ausfürhlich schreibt." Review? Kommt noch!

  • Gunther Buskies & Jonas Engelmann - "Thank you for a lovely day: 10 Go-Betweens Songcomics"

Eigentlich hatte Kollege Michel Schuh das Buch schon für diese Liste gesetzt gehabt, doch er muss sich, wie der Rest der Welt, noch gedulden: Die Go-Betweens-Songcomics aus der Feder verschiedener Zeichner*innen erscheinen erst im Februar 2023.

  • Julian Vignoles - "Rory Gallagher"

Slash, Bob Dylan, The Edge, Brian May ... die Liste derer, die Rory Gallagher als einen der besten Gitarristen aller Zeiten verehren, liest sich, als durchstreife man eine Hall of Fame der Gitarrenmusik. Julian Vignoles rollt das Leben der Legende auf, das Nachwort steuert Wolfgang Niedecken bei. Das Buch, soeben aus der Post gefischt, geben wir unserem Sachverständigen Giuliano Benassi - sobld der sich von seinem Lesemarathon erholt hat.

  • Oliver Kobold - "Reinhard Mey"

Hundert weitere handliche Seiten über den Mann, der wie Orpheus singen wollte, hat Oliver Kobold zusammengetragen: Klingt nach einer angemessenen Art und Weise, Reinhard Mey zum 80. Geburtstag zu gratulieren. Wäre das Büchlein nicht erst just diese Woche erschienen, es hätte bestimmt noch jemand genauer unter die Lupe genommen.

  • Steffen Prase - "Moa Fire III"

"Moa Fire III" setzt ein Konzept von 2011/2014 fort: Reggae-Artists kochen, hochwertig bebildert, vegetarische Gerichte mit karibischen Zutaten. Autor Steffen Prase hat eine interessante Biographie: Er bekochte unter anderem Hans Söllner auf Tour, gilt als einer der Vorreiter des Foodtruck-Trends und serviert seit 2004 auf Festivals. Teil I seiner Kochbuch-Reihe featurete deutsche, Teil II jamaikanische Künstler*innen. Im jüngst erschienenen dritten Teil schwingen unter anderem Acts aus Jamaika, Indonesien, Kenia oder Holland die Kochlöffel. Die Qualität der Rezepte hätten wir gerne überprüft, hat aber irgendwie nicht sein sollen. Schade, eigentlich.

  • Vanessa Mai - "I Do It Mai Way"

Zwar ist Vanessa Mai gerade erst 30, aber wenn man es aus Backnang auf die großen Bühnen des Landes geschafft hat, darf man getrost einen Blick zurückwerfen und sich fragen, wie das alles gekommen ist. Von der Warnung "Die Zielgruppe Mais wird perfekt bedient" lassen wir uns nicht abschrecken. Yo Mama Fromm jedenfalls nicht, die liest das noch für euch.

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