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Nirvana – "Nevermind"

Wer 1991 schon alt genug war, um diese Veröffentlichung mitzuerleben, weiß: Hier, genau hier und nirgendwo anders, begann die neue Zeitrechnung. Und wer erst 1991 geboren ist, weiß es auch. "Smells Like Teen Spirit" ist zeitlos wie "Kind Of Blue" und schraubt auch im Spotify-Zeitalter noch jede Rübe ab. Der Einfluss dieser durchweg eingängigen, jedoch in völlig neuer Härte und Dringlichkeit vorgetragenen Songtsunamis veränderte das komplette Jahrzehnt, vielleicht auch, weil der tragische Tod Kurt Cobains ein künstlerisches Dahinsiechen à la Smashing Pumpkins frühzeitig zunichte machte.

"Nevermind", dem Mann auf der Straße weitaus leichter zu erklären, als das hohldrehende "In Utero", zählt somit verdient neben Eurodance und dem Internet zu den großen Vermächtnissen der 90er. Nun wäre es allerdings vermessen, so zu tun, als habe jeder ältere Mensch seinerzeit sofort die nahende Zeitenwende antizipiert. Ein guter oberschwäbischer Freund unseres Hauses besuchte 1991 ein Sonic Youth-Konzert, Vorgruppe: Nirvana. Sein Eindruck der unbekannten US-Band im heimischen Idiom: "Ha woisch, do sann so Tübbe funda Forgrupp uffda Bühn gschdonne. Het holt koi Mensch kennt. Hänn dann halt ä bissel zuguckt unn na ischde sell Sänger, son Blonda, ind Leid gsprunga. Mir sann dann naus, noch oiner baue."

Nirvana – "Nevermind"*

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6 Kommentare mit 18 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Für Mainstreamschrott waren die eigentlich ganz in Ordnung. Spaß! Die waren auch so halbwegs akzeptabel ;)

    • Vor 2 Jahren

      Also ganz anders als dein Kommentaroutput

    • Vor 2 Jahren

      Die konnten halt nie an ihre Vorbilder herankommen. Und die Nachbarbands waren auch gewitzter, fetter und dreckiger. Cobain hatte ein ganz gutes Gespür für Harmonien. Das wars dann aber auch. Er konnte ja selbst nicht ausstehen, was er da Albernes ausgelöst hat.

    • Vor 2 Jahren

      Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.

    • Vor 2 Jahren

      Ragism in seinem Element: Mit zwei, drei Sätzen respektable Bands abwerten, damit die Fanboys getriggert werden. :D

    • Vor 2 Jahren

      Ah, das bringt mich dazu, dass ich im Fury in the Slaughterhouse-Fred dem Schwingi (glaub ich) noch ne fette Abmahnung erteilen muss nach diesem völlig galaxiefremden Minus the Bear-Vergleich! :whiz:

    • Vor 2 Jahren

      Jepp, c452, das ist genau mein Ding. Aber es dürfte jeder die Diskrepanz kennen zwischen manchen Bands, die von allen gut gefunden werden und denen, die es eigentlich verdient hätten.

    • Vor 2 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 2 Jahren

    Niemand war damals nicht Fan. Aber Bleach mochte ich doch mehr.

    • Vor 2 Jahren

      Echt schwer aus diesen drei Scheiben den Favoriten zu wählen - aber wenn ich müsste, würde ich auf In Utero tippen.

    • Vor 2 Jahren

      Ich war damals nicht Fan! One Hit Wonder!

    • Vor 2 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 2 Jahren

      Nope. Hab's vorgegeben zu hören, um die einzige alternative und in Bandshirts gekleidete Frau der Parallelklasse auf der Realschule näher kennenlernen zu können.

      Ging aber aus dem Genre nie so sehr an mich wie Stone Temple Pilots oder Alice in Chains. Begreife Nirvana genauso wenig musikalisch wie Pearl Jam, damals wie heute.

  • Vor 2 Jahren

    Gibt glaube ich keine Platte, mit der ich mich mehr identifiziert habe. Liebe ich nach wie vor sehr

  • Vor 2 Jahren

    Als jemand der '93 geborne ist, kann ich den unebstrittenen zeitgeschichtlich-popkulturellen Einfluss dieser Platte natürlich nicht beurteilen. Rein musikalisch finde ich sie abseits der Singles aber ziemlich mau und In Utero deutlich interessanter. 'n bisschen wie das Debutalbum der Ramones, das im damaligen Kontext sicherlich ein Stilbruch sondergleichen war, heutzutage aber - verglichen mit folgenden Werken der Band, insb. live - eher wie mit angezogener Handbremse klingt.

    • Vor 2 Jahren

      Stimmt schon. Ich glaub vor allem bei den anderen Songs auf der Platte, die keine Singles oder quasi-Singles (drain you, polly, on a plain) sind, war es dann viel mehr der Sound, der das Album so gut macht. Aber ich sehe das ähnlich, das ist kein 12-Granaten Album, wie zb. Appetite for Destruction.

    • Vor 2 Jahren

      wer nach '82 geboren ist, sollte gar kein mitspracherecht haben

    • Vor 2 Jahren

      Würde uns auch die Trampolinspringerin im September ersparen.

    • Vor 2 Jahren

      Das war einfach was neues damals, der ganze Style war elektrisierend. Ich war auch sofort dabei, als die Nevermind rauskam, allerdings hat mich die B-Seite nicht mehr so richtig gefesselt. Mein Fantum war recht schnelllebig, In Utero hab ich mir schon nicht mehr geholt.

    • Vor 2 Jahren

      Finde ich nicht. Die Platte bekommt ab Drain You nochmal einen wahnsinnigen Schub. Lounge Act oder On A Plain sind geniale Songs, die neben den Single-Releases eigentlich zu wenig Aufmerksamkeit bekommen haben. Nevermind funktioniert als komplettes Album bis heute hervorragend. Unterm Strich ist jeder Song ein Hammer. Sowas gibt's heutzutage quasi gar nicht mehr.

  • Vor 2 Jahren

    Nirvana, rückblickend Nevermind...mochte es 2001 nicht und wurde dann besser, aber Favorit nein, zuviel Depri und Bilder vom Ausleben des Depris im Kopf.

    • Vor 2 Jahren

      @CaptainAhab Find ich echt interessant. Hat ein Kumpel, der wie ich mit den Platten groß geworden ist, auch gesagt. Geht mir gar nicht so! Ich fühle mich emotional immer wieder von den Songs (auch Pumpkins, etc.) angesprochen. Bei Nirvana sogar mehr als früher. Mittlerweile auch von den weniger bekannten Sachen. Depri? Ja, klar, aber doch produktiv in der Hinsicht. Sozusagen transformiert in Wut und Emotion und verdammt gute Songs, die das zum Ausdruck bringen...

    • Vor 2 Jahren

      @ahab
      Mußt lange auf See gewesen sein, wenn das erst 2001 bei dir angekommen ist.

  • Vor 2 Jahren

    Habe die Überhöhung dieses Albums nie verstanden.
    SLTS ganz war nett. Andere Bands deutlich netter.