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Damaged Goods - "150 Einträge In Die Punkgeschichte"

150 Einträge in die Punkgeschichte, das heißt konkret: Album-Kritiken zu potenziell 150 Platten aus dem weiten Bereich von Punk und Alternative Rock zwischen 1966 und 2016, die man entdecken, durchhören, kaufen oder mit der eigenen Sammlung abgleichen kann. "Damaged Goods", benannt nach dem '79er Gang Of Four-Song, dessen zugehöriges Albumdebüt "Entertainment" natürlich ebenfalls besprochen wird. Wer an das gleichnamige britische Punk-/Garage Rock-Label Damaged Goods denkt, neun Jahre später gegründet, liegt ebenfalls nicht falsch: Deren Acts wie Billy Childish oder Television Personalities sind auch vertreten.

Der Kurzweil zuträglich ist sicher, dass die Macher auch auf die mehr oder weniger klaren Genre-Klassiker nicht verzichten ("Ramones", "Never Mind The Bollocks", "Zen Arcade", "Colossal Youth", "Horses", "Marquee Moon", "Cut", "Teenage Kicks", "Halber Mensch", "Nevermind"), und diese mit eher überraschenden Albumehrungen legendärer Künstler adeln ("White Light/White Heat", Velvet Underground, "Washing Machine", Sonic Youth, "Die Bestie In Menschengestalt", Die Ärzte). So bleibt Raum für Diskussionen, während man die jeweiligen Argumente der Kritiker nachzuspüren sucht.

"Damaged Good" ist eine persönliche und fachkundige Herangehensweise bekannter Autoren an subjektiv prägende Werke, in deren Auswahl der basisdemokratische Ventil Verlag selbstverständlich nicht reinredete. Ob Hans Nieswandt über Orange Juice, Hendrik Otremba über Mutter, Linus Volkmann über Pisse oder Dokumentarfilmer Dietmar Post über Monks, die Stars seines Kult-Dokustreifens: Das zum 40. Geburtstag des Punk erdachte Konzept geht auf. Leckereien inklusive: Die Gruppen Schleimkeim, Brutal Verschimmelt und Angeschissen werden auch geehrt.

Jonas Engelmann (Hg.), "Damaged Goods - 150 Einträge In Die Punkgeschichte", Ventil Verlag, Broschur, 392 Seiten, 20 Euro. Wertung: 4/5.

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