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Platz 22: Jenny Hval – "Blood Bitch"

Seit "Viscera" von 2011 kreist das Themenspektrum der norwegischen Musikerin und Autorin Jenny Hval um weibliche Identität, Selbstfindung und Intimität. Dazwischen veröffentlicht sie Werke mit kunstvoller Kammermusik und atonalem Free Jazz. Auf "Blood Bitch" kreiert sie, inspiriert vom Film "Female Vampire" des B-Movie-Regisseurs Jess Franco, eine fiktive Rahmenhandlung, in der eine zeitreisende Blutsaugerin ihren Opfern durch orale Befriedigung das letzte Stück Leben aussaugt.

Auf musikalischer Seite liefert Hvval teils überraschend eingängigen, schwebend-entrückten Dream-Pop-Gesang, meistens aber schwebende Ambient-Collagen, rituelle Trommeln und dissonante Geräusche, die sich in einer dunklen Synthie-Messe entladen. Zwischen all den Geräuschen zeigt die Musikerin dennoch ihr großartiges Gespür für sanfte, flächige Popmusik.

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