Nach Shindy veröffentlicht der nächste Bietigheimer: Bausa präsentiert die zweite Single aus seinem nächsten Album. "Mary" zeigt sich gewohnt eingängig und ganz im Stile von Baui. Mit Hip Hop a là Dreifarbenhaus hat das leider immer weniger zu tun, Ohrwurmcharakter hat es natürlich trotzdem.

Im …

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  • Vor 5 Jahren

    ist das ein schlagerwarz. das ist doch wirklich kaum noch zum aushalten.

  • Vor 5 Jahren

    Ultimative Wackness, der Typ.

  • Vor 5 Jahren

    Hm.
    Farbenfroh gewandeter Suppenkasper macht Bewegungen, als ob er vor'm besetzten Dixi-Klo wartet und benutzt einen irgendwie dazu passenden Effekt auf der Stimme. Er provoziert mit einem Verstoß gegen klassische Klischees, indem er es doch tatsächlich wagt, neben Die Weibers (TM) und anderen Dingen, die man für den Verkehr benötigt, größtenteils bei Tageslicht (!) vor der Kamera zu agieren. Was andererseits auch irgendwie Sinn ergibt, immerhin ist er ja in der Nacht am Rennen, wie man der abgesonderten Lyrik entnehmen kann.
    Suppenkasper trumpft schon zu Beginn mit einer Melodie auf, die sich bestimmt in einem Mashup mit "Whistle While You Work" aus einem bekannten Disney-Streifen recht gut machen würde, wenn man davon absieht, daß jenes Lied mit deutlich weniger Wiederholungen aufwartet als das hier dargebotene "Mary".
    Romeo beschwert sich trotz des zur Schau gestellten Fuhrparks im Liedtext darüber, daß Uber nix tauge und er aufgrund der Bodenbeschaffenheit (Beton) den Weg nicht mittels Ruderboot (nicht im Bild, weder Ruder noch Boot noch Yacht) zu seiner angebeteten Julia zurücklegen könne, so daß er gezwungen sei, diesen per pedes anzutreten. Wahrscheinlich ist das so, weil das Fahrrad nicht verkehrssicher ist (u. a. keine Leuchte, was aber angesichts des präsentierten Liedguts vermutlich auch auf den Fahrer zutrifft), keine Fahrerlaubnis für Motorrad vorliegt (der Interpret taucht nicht auf einem solchen Fahrzeug auf, sondern präsentiert sich nur als mehr oder weniger schmückendes Beiwerk) und er nicht durch die Farbwahl des PKWs seine Liebste ob ihrer nicht dazu passenden Kleidung in Bedrängnis bringen möchte (am Umweltbewußtsein kann es ja nicht liegen, wie der Kraftstoffverbrauch der am Video beteiligten Leute vermuten läßt). Der letzte Punkt setzt ein gewisses Fingerspitzengefühl voraus, das man natürlich direkt wieder in Frage stellen kann, da der Interpret mit einer komplett weiblich besetzten Tänzer- bzw. Fahrradstaffel vor die Kamera tritt, um seine nächtlichen Aktivitäten für seine Angebetete aufzuarbeiten, was mindestens die Aufforderung "Wir müssen reden" heraufbeschwören dürfte, da er seinen Tag entspannt in Begleitung jüngerer, sich aufreizend bewegender Damen verbringt, während sie mitten in der Nacht, eigentlich sogar ("inzwischen ist es vier" - ohnehin der ideale Zeitpunkt, um sich mit der Herzliebsten in Verbindung zu setzen und nachzufragen, ob sie ihre Nachtruhe bereits angetreten hat) erst kurz vor dem nächsten Sonnenaufgang etwas von ihm hat, und selbst da kommt er aufgrund der just rennend zurückgelegten Strecke auf dem Zahnfleisch bei ihr angerobbt.
    Suppenkasper treibt sich größtenteils an der frischen Luft herum, was sicher sehr gesund ist, für die Strophe mit der grünen Wiese treibt es ihn aber dennoch zwischen ein paar arrangierte und kunstvoll ausgeleuchtete Blumentöpfe mit kunstvoller Architektur und der herumjuckelnden Fahrradstaffel im Hintergrund. Wie es sich für einen Romantiker auf Partnersuche gehört, beansprucht er in diesem Zusammenhang die grüne Wiese "für sich allein".
    Bemerkenswert ist in diesem Video die hohe Anzahl von Symbolen für selbst verschuldete Isolation. Die Architektur im Hintergrund, die man vermutlich auch schlicht auf das Wort "äußere Mauer" reduzieren kann, ist ebenso ein Symbol wie die Schwärze, die die ausgeleuchteten, eher erbärmlich wirkenden, uneinheitlichen Blumentöpfe umgibt, mit denen der dazwischen befindliche Suppenkasper im Bild eins wird. Die Sonnenbrille und stellenweise auch die Kopfhörer, hinter denen der Interpret über weite Strecken des Videos Schutz sucht, sowie die mangelnde Interaktion mit den weiteren im Video gezeigten Menschen sollen vermutlich aufzeigen, dass der Interpret nicht bereit ist, sich auf andere Personen einzulassen. Die einzige Einstellung, in der Suppenkasper sowohl ohne Sonnenbrille als auch ohne Kopfhörer zu sehen ist, zeigt ihn unnatürlich agierend auf einem grünen Block auf - folgerichtig, siehe Text - Beton, also auf unfruchtbarem Boden im Freien, während Verkehrsteilnehmer diesen Block umkreisen und sauerstoffverdrängend einnebeln, augenscheinlich ohne ihn zur Kenntnis zu nehmen. Da Grün die Farbe der Hoffnung ist, liegt die Vermutung nahe, daß mit diesem Klotz die Beziehung zu seiner Mary gemeint ist, die mit Nachnamen offenkundig Wasget oder ähnlich heißt. Daß er diesen Block bewußt - Sonnenbrille und Kopfhörer fehlen - mit Füßen tritt und sich in schwarzer Kleidung präsentiert, der klassischen Farbe der Trauer, spricht ebenso Bände wie die Nebel der vorbeifahrenden Motorradfahrer, also der Mitmenschen, die dieses Bild mit Zweifeln und Unklarheit untermalen. Dieser Beziehung wird im Video keine große Zukunft eingeräumt, was angesichts der naiv-nervigen Lala und des unnatürlichen Effekts auf der Stimme nicht sonderlich verwundert. Da Suppenkasper das Video mit einer Einstellung beendet, in der er auch dem Konsumenten des Videos, also der angesprochenen "Mary", die kalte Schulter zeigt, kann man daraus schließen, daß er ebenfalls in dieser Beziehung keine Chance sieht.

    Gruß
    Skywise