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PLATZ 7: "Heroes" (1977)

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Das romantisch-pathetische und nahe am Todesstreifen zum Kitsch gebaute Titelstück mit Robert Fripps berückenden Feedback-Wänden packt die Menschheit zwischen zwei Anführungszeichen. Um uns herum kann die Welt in Flammen stehen, egal. Die Schuld und die Schande suchen wir auf der anderen Seite. Wir küssen uns bei der Mauer, als ob nichts geschieht. Dann sind wir Helden, für diesen einen Tag. Im Gegensatz zum düsteren "Low" wirkt das einzige Album der Berlin-Trilogie, das komplett in Berlin aufgenommen wurde, wie der munter aufgelegte Bruder. Dabei handelt es sich doch nur um verschiedene Grauschattierungen. "'Heroes'" entwickelt lediglich das Konzept des Vorgängers weiter, fügt mit Fripp ein entscheidendes Puzzleteil hinzu. Die Flirts mit Neu! und Kraftwerk ("V2 Schneider") erreichen nicht mehr die beklemmende Enge von "Low". Bowie verspürt wieder einen Funken Hoffnung.

Anspieltipps:

"Heroes", "Beauty And The Beast" und "V2 Schneider".

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