NEK - " La Vita È"

Woher kommt nur diese Faszination, die männliche Italiener auf deutsche Frauen auszuüben scheinen? Sind wir von einem tiefen Bedürfnis nach Kitsch (oder: Romantik) beseelt? Wie dem auch sei, offenbar hat Eros Ramazotti einen Nachfolger gefunden: Filippo Neviani, ein 28-jähriger Bilderbuch-Italiener mit stahlblauen Augen, besser bekannt als NEK.

NEK präsentiert uns also sein sechstes Album: "La Vita È". NEKs Leben ist beneidenswert, denn der Mann scheint keine richtigen Probleme zu haben, sieht man mal von etwas Liebeskummer ab. "Ho provato a non cercarti, ma so sempre dove sei" heißt es im Song "Ci sei tu". Auf Deutsch: "Ich habe versucht, dich nicht zu suchen, weiß aber immer, wo Du bist" - ach herrjeh. Schön. Und auf Platz 2 der italienischen Airplay-Charts.

Dieses Album spart nicht mit schmeichelndem Sound, so z.B. in "Sul treno". Noch gefühlvoller "Il nostro giorno in piú", da ist melancholische Stimmung garantiert. NEK trifft genau jene Töne, die Frau von einem schönen Mann schon immer mal unter dem Balkon vorgesungen bekommen wollte.

Auf jeden Fall ist NEK ein Sonnenschein, denn ihm gefällt das Leben ("Mi piace vivere"). Viel Gitarre, viel Keyboard und muntere Rhythmen vom ersten bis zum letzten Song betonen die heitere Stimmung des Albums. Ob wir damit der Frage nach dem Sinn des Lebens ein Stück näher kommen? La Vita È vielleicht doch etwas komplizierter, als NEKs gefällige Popsongs uns das weismachen wollen.