laut.de-Kritik

Wenn die Rotzbremse zum Fliegenfänger mutiert ...

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Wer im Laufe seiner musikalischen Sozialisation Platten wie "Eat Em and Smile" (David Lee Roth Band mit Steve Vai) oder "Van Halen I und II" in seinem Regal geparkt hat, wer diese vorzugsweise bei 180 auf der Landstraße zum Besten gab und wessen Rotzbremse dabei unweigerlich zum Fliegenfänger mutierte, der sollte anhand des neuen Produkts von Eric Martin und Co. den Rasierer erstmal wieder beiseite legen.

Satte 14 Jahre nach dem letzten Studioalbum mit Gitarrengenius Paul Gilbert reformierten sich die selbsternannten großen Herren des Rock 2009 für Liveshows in Originalbesetzung. Nun möchte man mit "What If" auch japanübergreifend für Furore sorgen.

Der von Kevin Shirley (Iron Maiden, Journey, Rush) produzierte Silberling besticht mit der Power einer klassischen Rock-Besetzung und verzichtet auf Keyboards und großartigen Effekt-Firlefanz. Der Hardrock-Doppelschlag "Undertow" und "American Beauty" sowie die kitschfreie Halbballade "Stranger In My Life" eröffnen das Album brillant.

Was wäre wenn Schweine fliegen könnten? Der Albumtitel in Verbindung mit der visuellen Umsetzung gewinnt hier in Bezug auf die Songwriting-Qualitäten metaphorische Bedeutung. Ja, sie können es noch, allerdings nicht gänzlich ohne Verzicht auf musikalische Wundertüten. Was die beiden Saitenzauberer an Bass (Billy Sheehan) und Gitarre (Paul Gilbert) an Detailreichtum und technischen Finessen unters Volk streuen, klingt teilweise atemberaubend.

Manch biederem oder konventionellem Stück verleiht man so ungeahnten Glanz - sieht man mal von einer ziemlichen Gurke wie "All The Way Up" ab. Mit jenem wohl dosierten Stück Musik sollen scheinbar die zahlreichen trittbrettfahrenden Fans reaktiviert werden, die Anfang der 90er zu "To Be With You" schmusten und sich allenfalls Journeys "Greatest Hits" besorgten.

Ebenfalls nicht zu retten sind das pubertär-motzige "I Won't Get In My Way" und der unverzeihlich langweilige Abschluss "The Unforgiven". Mit dem beswingten "Nobody Left To Blame", der Hymne "As Far As I Can See" und dem Riffmonster "Around The World" weiß man letztlich spielerisch auf Albumlänge zu überzeugen.

Trackliste

  1. 1. Undertow
  2. 2. American Beauty
  3. 3. Stranger In My Life
  4. 4. Nobody Left To Blame
  5. 5. Still Ain't Enough For Me
  6. 6. Once Upon A Time
  7. 7. As Far As I Can See
  8. 8. All The Way Up
  9. 9. I Won't Get In My Way
  10. 10. Around The World
  11. 11. I Get The Feeling
  12. 12. Unforgiven

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