laut.de-Kritik

Bombastischer Power Metal für Gamma Ray-Fans.

Review von

Mit "Echoes Of A Nightmare" haben die schwedischen Moonlight Agony eine für meinen Geschmack etwas zwiespältige Scheibe auf den Markt gebracht. Merkt man schnell, dass hier musikalisch Profis am Werk sind, so kommen einem doch einfach zu viele Parts schon allzu bekannt vor.

Eine Bezeichnung wie Dark-Symphonic Metal liest sich zwar gut, ist aber ziemliche Augenwischerei, denn bei dem Debüt der Schweden handelt es sich um recht bombastischen Power Metal, der gern mit ein paar progressiven und zum Teil auch folkorischen Elementen aufgepeppt wird. Letztere sind vor allem bei "Ghost" zu hören, das Sextett hat offenbar Gefallen am finnischen Humppa gefunden. Zwar kann man Moonlight Agony mitunter einen gewissen, düsteren Touch wie beim Rausschmeißer "Vanished" nicht absprechen, jedoch geht das Sextett gelegentlich auch zu verspielt vor und packt gleich noch einen Jazzpart mit rein, der einfach nicht passen will.

So wenig man an der musikalischen und technischen Leistung der beiden Gitarristen Rikard Peterson und Karl Landin aussetzen kann, so sehr bedauert man auch immer wieder die fehlende Originalität. Die Hanseaten von Gamma Ray scheinen zumindest einen massiven Eindruck bei der Band hinterlassen zu haben, denn wenn der Chorus von "Ceremony" nicht an "Land Of The Free" angelehnt ist, weiß ich auch nicht. Zudem muss ich Sänger Chitral Somapala zwar eine angenehme Singstimme attestieren, jedoch gehen die Versuche, an manchen Stellen mit einer raueren Stimme zu tönen, kräftig in die Hose.

Gamma Ray-Fans, die es nicht unbedingt erfreut, dass ihre Helden inzwischen nur noch nach Judas Priest klingen, sollten Moonlight Agony mal ein Ohr leihen. Ob es bei der immer noch anhaltenden Schwemme an Power Metal-Bands zum Durchbruch reicht, wage ich aber zu bezweifeln.

Trackliste

  1. 1. Into Darkness
  2. 2. Icy Plains
  3. 3. Echoes Of A Nightmare
  4. 4. Ceremony
  5. 5. Equilibrium
  6. 6. Ghost
  7. 7. Moonlight Horizon
  8. 8. Vanished

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