Porträt

laut.de-Biographie

Miss Red

Möglicherweise tippt The Bug alias Kevin Martin im Sommer 2012 die Verkörperung von Dancehalls Zukunft auf die Schulter. Ihr Name: Miss Red. Aus Haifa in Israel. Ob sie sich spontan das Mikro greifen und zu den Beats des Dub- und Dubstep-Produzenten singen und rappen dürfe, fragt sie.

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Martin lässt sich nicht zweimal bitten, gibt Miss Red, die marokkanische und polnische Wurzeln besitzt, beim Gig in Jaffa den vakanten Platz auf der Bühne, und nimmt sie nach einem vollauf überzeugenden Auftritt sofort mit in ein Studio in Tel Aviv. Dort entsteht die gemeinsame Debütsingle "Diss Mi Army", die auf den sozialen Kanälen bald sechsstellige Klickzahlen verzeichnet.

Sie erscheint auf dem Ninja Tune-Sublabel Acid Ragga und bildet die Grundlage für Miss Reds Mixtape-Premiere "Murder". Das feiert auf ihrem eigens gegründeten Red Label Geburtstag. Zugleich steigt die MC, die bürgerlich Sharon Stern heißt, zu einem von The Bugs Fixsternen im Livekontext auf. Zahlreiche Performances bei renommierten Festivals, darunter ATP, Sonar und das Berliner CTM, folgen.

Ihr Handwerk lernt Miss Red in den mittelgroßen und mit überdimensionierten Soundsystemen ausstaffierten Clubs von London, Festlandeuropa, den USA, Russland und Brasilien. Mit herausfordernden Versen und provokanten Punchlines zu hantieren, liegt ihr dabei von Beginn an im Blut, geht zugleich aber auch stark auf die Inspiration durch Haifas 80er-Dancehall-Crew Easy Riders zurück. Zur erweiterten Einflusssphäre zählen zweifelsohne auch M.I.A. sowie jamaikanische MCs wie Sister Nancy und Lady Ann.

Miss Red zieht von Haifa nach London und landet später in Berlin. Veröffentlichungen auf Ninja Tune und Warp folgen. Arbeiten mit Mark Pritchard, Evian Christ, Mumdance oder Andy Stott erweitern ihre Reputation immer weiter, bis die Trackkontributionen zu The Bugs "Angels & Devils"-Album ihr einen Platz auf dessen neugegründeten Dublabel Pressure bescheren, wo 2018 auch das LP-Debüt "O.K." erscheint. The Bug übernimmt darauf erneut große Teile der Produktion.

Steht Miss Red also für eine glorreiche alternative Zukunft von Dancehall und Ragga abseits des Mainstreams? Die Vorzeichen zumindest könnten kaum deutlicher ausfallen..

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