Porträt

laut.de-Biographie

Mikael Stavöstrand

Schweden hat sich seit Mitte der 90er Jahre zu einem Mekka für elektronische Musik entwickelt. Zwar geben im punkigen Mainstream zweifelsfrei die Gitarren den Ton an, die Backyard Babies lassen grüßen. In der Clubszene ertönen seit der Jahrtausendwende ganz unterschiedliche Spielarten elektronischer Musik, von abstrakten Electronica über spartanischen Minimal und funkigen Tech-House bis hin zu den bekannten Schweden-Tools aus den Groove-Schmieden von Lekebusch, Beyer, Mull und Krome.

Dem 1972 geborenen Mikael Stavöstrand liegt der allzu direkte Zugriff auf die Tanzfläche nicht. Wenn sich bei ihm die einzelnen Beats zu tanzbaren Grooves verdichten, dann lässt der lockere Flow trotzdem ein gemütliches Home-Listening zu. Treibende Kraft bei seinen Kompositionen ist seine Liebe zum Experiment und die Freude an der Überraschung. Seine ersten Releases "Degeneraton" und "Illuminence" schreiben diese Tradition fort.

Unter den Pseudonymen Inanna und Vita schlägt Stavöstrand zu Beginn der 90er ein ums andere Mal den Bogen zum Industrial und veröffentlicht seine Geräusch- und Soundexperimente unter anderem auf dem holländischen Label Staalplaat ("Day Ov Torment") und beim deutschen Imprint Dark Vinyl Records ("Not.hing"). Throbbing Gristle gehören zu seinen großen Vorbildern.

2001 erscheint beim Frankfurter Label Force Inc. sein Album "Reduce", das die Idee bereits im Titel trägt. Stavöstrand fröhnt hier der Clicks & Cuts-Ästhetik nach allen Regeln der Kunst. Dunkelheit mit leicht paranoidem Beigeschmack ist das Charakteristikum von Stavöstrands-Tracks, die er schon bald auf seinem eigenen Label Mitek veröffentlicht. Der Imprint entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zum Sammelbecken für alle schwedischen Produzenten reduzierter elektronischer Musik.

Altmeister Hakan Lidbo und Kumpel Johan Skugge zählen zu den profiliertesten Acts. Stavöstrand selbst gibt 2004 auf Jay Haze' Label Contexterrior ein Gastspiel und findet immer mehr Gefallen an Minimal-Techno-Tracks. Der Umzug von Stockholm nach Berlin beschleunigt diesen Prozess. Minimal-Beats geben auch auf Stavöstrands 2005 verlegter Kooperation mit Johan Skugge den Ton angeben. Auf "Humla" zeigt Stavöstrand sich ungewöhnlich zugänglich in seinen Sounds wie in den Arrangements.

Alben

Surftipps

  • Mitek

    Kurzes Portrait auf seinem Mitek-Label samt ausführlicher Diskographie und MP3s.

    http://www.mitek-web.net/artists/stavostrand.html
  • Contexterrior

    Knappe Vita bei Jay Haze Label.

    http://www.contexterrior.com

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