laut.de-Kritik

Zwischen Revolte und rätselhaften Texten.

Review von

Ihr zweites Album "Die Unsichtbaren" haben Messer ganz gut hinbekommen und werden damit wohl aus dem Halbschatten-Dasein als Münsteraner Künstler-Band heraus treten. Schon mit ihrem Debüt "Im Schwindel" sorgten sie – zumindest in Künstler-Kreisen – für Aufruhr. Nun berichten von Zeit Online bis Spiegel auch die Großen über sie. Man leckt sich schier die Finger nach den neuen 'Jungen Wilden', die nicht nur Revolte machen, sondern eben auch etwas zu sagen haben. Nichts mehr mit "Die Unsichtbaren" für Messer. Ein Glück.

Messer beginnen mit dem basslastigen Stück "Angeschossen", das die Sound-Richtung vorgibt. Auch die rotzigen, aber gleichzeitig klugen, deprimierten und deprimierenden Texte fallen auf: "Staub markiert den Stillstand, zeigt, dass etwas liegen bleibt ... Und bleibt doch ewig. Und bleibt." (aus: "Staub") Oder wie in "Es Gibt Etwas": "Und am Ende dieser Worte, werd ich damit leben müssen, dass ich der bin, der ich bin."

Allerdings driften die Melodien zwischen harmonisch und aggressiv weit auseinander. Songs wie "Süßer Tee", "Das Versteck Der Muräne" und die Singleauskopplung "Neonlicht" fallen durchaus eingängig aus, die zweite Single "Die Kapieren Nicht", übrigens Titelgeber der Messer-Tour, tendiert eher in Richtung Krawall. "Platzpatronen" macht genau da weiter mit Schreigesang, Flirren und dem omnipräsentem Schlagzeug.

Nenn es Post-Punk, vergleich es mit Joy Division oder Sonic Youth, bezeichne Messer als die Avantgarde. Ich sage einfach: krass. Denn das sind Texte, Melodien, Songs, an denen man lange herum zu rätseln und noch länger zu knabbern hat. Und dann stammt das Cover auch noch von Sänger Hendrik Otremba. Malen kann er auch noch. Beeindruckend.

Trackliste

  1. 1. Angeschossen
  2. 2. Die Kapieren Nicht
  3. 3. Tollwut (Mit Schaum Vor Dem Mund)
  4. 4. Staub
  5. 5. Neonlicht
  6. 6. Das Versteck Der Muräne
  7. 7. Tiefenrausch
  8. 8. Es Gibt Etwas
  9. 9. Platzpatronen
  10. 10. Süßer Tee

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