laut.de-Kritik

Eingängiger Streifzug durch Pop und R'n'B.

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Mit der ersten Single-Auskopplung präsentiert Marlon Roudette einen Track, der stellvertretend fürs gesamte Album steht: Catchy, aber dennoch gehaltvoll, radiotauglich, ohne dabei in belanglosem Mainstream zu versinken. Im Gegenteil: "When The Beat Drops Out" groovt höchst geschmeidig und in positivem Sinne gefällig aus den Boxen.

Der Brite versteht sich aufs Handwerk, eingängige Songs zu komponieren, die stets auch viel Seele in sich tragen. Mitunter schleicht sich der Eindruck ein, Roudette verfüge da über noch mehr Tiefe und mehr rauhe Credibility, als er (bislang) zeigt. Zugunsten der vorherrschenden Eingängigkeit seiner Tracks spielt er diese Vorzüge allerdings nur höchst zurückhaltend aus.

Roudettes Stimme hat viel Charme, Schmelz und Wärme, die vielseitig wandelbare und flexible Modulation schmeichelt vereinnehmend. Die Background-Voices hauchen süß, aber ohne zu viel Saccharin auf den Stimmbändern. Roudettes "Electric Soul" bietet weniger Stoff für die schweißgetränkten Hauptstunden einer Disconacht, sondern eher für den Ausklang danach, wie Marlon selbst seine Intention zum Album erläutert.

"Flicker" gefällt als höchst vereinnehmender Popsong, und könnte dank seiner klaren Struktur und der tadellosen Melodieführung glatt aus der Milow-Songschmiede stammen. Der Dancefloor-Eintänzer "Body Language" erledigt seinen Job mit weiblicher Unterstützung sexy, aber nie anzüglich. "Better Than Me" flirtet hingegen allzu nah und heftig mit wattigem, zu überbordend produziertem 80er-Balladensoul. Dadurch versinkt die Nummer zu tief im (dennoch irgendwie angenehmen) Kuschelkissen.

Als Co-Songautoren präsentiert Roudette Jamie Hartman (Christina Aguilera, Joss Stone und Stuart Matthewman (Sade). Deren Handschrift sorgt natürlich für viel Eingängigkeit und dennoch hohen Song-Standard. "Electric Soul" ist zwar von reichlich elektrischer Glitzerpolitur durchwirkt, vermeidet dabei aber antiseptischen Glanz. Noch mehr 'echter Soul' würde Marlon bei seinen fraglos vorhandenen Qualitäten allerdings fraglos noch besser stehen.

Trackliste

  1. 1. America
  2. 2. Come Along
  3. 3. When The Beat Drops Out
  4. 4. Your Only Love
  5. 5. Runaround
  6. 6. Body Language
  7. 7. Better Than Me
  8. 8. Flicker
  9. 9. Too Much To Lose
  10. 10. Hearts Pull
  11. 11. These Three Hearts
  12. 12. In Luck

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