laut.de-Kritik

Die Amis retten jede High School-Party.

Review von

Als Social Distortion-Fan wird man auf eine harte Probe gestellt. Zwar heißt es, dass Mike Ness schon seit einiger Zeit an einem neuen Album arbeitet, aber das zieht sich jetzt doch auch schon unzählige Jahre hin. Wirklich brauchbare Alternativen sind zumindest mir in letzter Zeit eher wenige untergekommen.

Warum das Schwelgen in der Vergangenheit? Ganz einfach, die Amis von Madcap haben ihre neue Scheibe draußen, und wenn sie auch nicht so tiefschürfend agieren wie Ness und Co., so muss ich doch das eine oder andere Mal an den Kerl und seine Truppe denken. Im Gegensatz zu Social Distortion gehen Madcap etwas fröhlicher zu Werke.

Ihre Mischung aus etwas Reggae, etwas Punk und jede Menge Rock'n'Roll der 50er und 60er Jahre dürfte nicht nur jede High School-Party rocken, sondern tut das auch im heimischen CD Player. Dass sie dabei gelegentlich an Rancid erinnern, muss ja auch nicht schlecht sein, und wenn der bezeichnende Opener "Keep Dancin'" sogar mich zum Hüftschwung animiert, dann muss da schon was dran sein.

"Lovesick" könnte auch in einer ähnlichen Version zu James Deans Zeiten auf Abschlussbällen gelaufen sein, und zu "Somewhere In The City" und "Youth Explosion" schraube ich mir selbst bei schattigen drei Grad Celsius das Dach ab und trete das Gas durch.

Etwas beschaulicher gehen Johnny Madcap und Konsorten beim ska-lastigen Titeltrack "Under Suspicion" (wo ein paar Bläser ganz gut getan hätten), dem ebenfalls in Ska-Richtung gehenden "Searching For Ground" (hier mit Bläsern von Catch 22) und dem abschließendem "Midnight Strikes" vor. Hervorragende Singalongs haben sie mit "I Won't Die", "In My Head" und dem Bonustrack "Jimmy The Saint" im Gepäck - damit nominieren sie sich ausdrücklich in der Kategorie 'Platte des Sommers'.

So wenig ich dem amerikanischen Schulsystem auch abgewinnen kann - in Deutschland fehlen einfach die Möglichkeiten für Bands wie diese, anständig aufzutreten. Was bietet sich da besser an, als eine zünftige Abschlussfete, wo getanzt und gesoffen wird, und der Gewinner, frei nach Sean Connery in "The Rock", hinterher nach Hause geht und die Ballkönigin vögelt. Gelungener Abend, wie ich finde ...

Trackliste

  1. 1. Keep Dancin'
  2. 2. Lovesick
  3. 3. Move Forward
  4. 4. Somewhere In The City
  5. 5. Under Suspicion
  6. 6. Youth Explosion
  7. 7. Searching For Ground
  8. 8. Turnaround
  9. 9. It Wont Die
  10. 10. In My Head
  11. 11. Midnight Strikes
  12. 12. Jimmy The Saint (hidden track)

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LAUT.DE-PORTRÄT Madcap

Seit 1999 tingeln Madcap durch die kalifornischen Musikszene und haben in der Zeit schon zwei Alben über das kleinere Side One Dummy Records Label veröffentlicht.

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