J.B.O. - " TV Blöedsinn"

J.B.O. waren schon immer eine Band, die am besten auf der Bühne funktioniert. Darin unterscheiden sie sich auch nicht von den meisten anderen Spaßbands, da Witze oder lustige Texte auf einer CD irgendwann einfach ihren Reiz verlieren. Live sieht das bei den Jungs immer ganz anders aus, denn für Stimmung sorgt die Rosa Armee Fraktion jedes Mal mit links.

Von daher spielt es auch überhaupt keine Rolle, dass sie Aufzeichnungen vom 30 Halbe Jubiläumskonzert, dem Wacken Open Air 2004 und dem Auftritt in Mannheim verwenden, anstatt sich auf einen einzelnen Gig zu konzentrieren. Egal wo die Nasen auftreten und ihren musikalisch perfekt dargebotenen Schwachsinn unter's Volk bringen - die gute Laune ist auf dem Höhepunkt.

Zu den paar Konzertausschnitten gibt es noch einige Specials aus den kaputten Gehirnwindungen der Erlangener. Da bemühen sich etwa Vito und Wolfram als Kläranlagen-Meister und Fußpflege-König in der MTV Dissmissed-Verarsche "Bepissed" um eine geistig verarmte Schnitte. Der Fäkalhumor ist zwar nur bedingt witzig, aber den Ansatz muss man ihnen zugute halten.

Auch das Kochstudio "Ralphissimo", in dem Hannes und Ralph ein kleines Musiksüppchen kochen, ist eher zum Schmunzeln angelegt, denn zum echten Brüller. Beides ist auf der einen Seite zu bemüht, auf der anderen nicht Anarcho genug. Deutlich lustiger die Suche zum "Metal Star", wobei sich die Masse an absoluten Hohlbroten sogar noch in Grenzen hält. Die Kategorien sind aber treffend ausgewählt und sollten eigentlich bei Festivals ins Standardrepertoire aufgenommen werden.

Ein besonderes Schmankerl ist aber die Butterfahrt mit einem Rudel Rentner ins Kloster Weltenburg. Schon auf der Fahrt fachsimpeln die vier Musiker (Hannes trägt Kayal!) mit den gut aufgelegten Weißkopfadlern und legen dabei so manche Perle frei. Im Kloster selber erfreut sich die Meute schließlich an dem romantischen Liebeslied "Gänseblümchen", und es ist einfach zum Brüllen, wie die Omis gleich versuchen, mitzusingen.

Wäre durchaus mal interessant, die Version zu hören, die J.B.O. dort tatsächlich gespielt haben, denn dem Hörer bläst die Originalversion um die Ohren, während das Quartett beinahe rein akustisch vor den Senioren steht. Sie hätten den Clanältesten auch das Original um die Nüstern bollern können, das hätte auf der Rückfahrt für mehr Platz gesorgt. So isses aber irgendwie untrue, oder?

Als gelungenen Abschluss gibt es noch drei Videoclips, die man wohl eher selten im üblichen Fernsehprogramm sehen dürfte. Für Fans ein Muss, ansonsten, wie immer, eine prima Unterhaltung auf jeder Fete.