laut.de-Kritik

Cavalera Junior lässt die Thrash-Keule kreisen.

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Der Name Incite dürfte so ziemlich jedem bekannt sein, der die letzten paar Jahre eine Tour von Soulfly oder der Cavalera Conspiracy besucht hat. Schließlich handelt es sich um die Band von Max' Stiefsohn Richie, die der Soulfly-Häuptling bei jeder Gelegenheit mit im Schlepptau hatte.

Klingt eigentlich nach einem familiären Hype, der einem schon mal negativ ausgelegt werden kann. Damit täte man Richie und seiner Hintermannschaft aber Unrecht, denn die Jungs lassen auf ihrem Debüt "The Slaughter" ordentlich die Thrash-Keule kreisen.

Das hätte man in dieser Form nicht unbedingt erwartet: Zum einen erscheint die Scheibe über I Scream Records, die sonst eher im Hardcore/Metalcore-Bereich bewandert sind. Zum anderen hätte ich mindestens mit irgendwelchem Tribal-Brimborium gerechnet.

Weit gefehlt. Richie und Co. bewegen sich im näheren Umfeld von Lamb Of God und Konsorten, wobei vor allem Gitarrist Kevin McAllister ein paar extrem fette Riffs, aber auch einige sehr feine Melodien aus dem Ärmel schüttelt.

Okay, in "Nothing To Fear" mag durchaus eine Trompete durch den Hintergrund schallern, aber das kann auch ein seltsamer Gitarreneffekt sein. Dann doch lieber ein paar gelungene Leads wie in "Time For A Change" oder "Die With What You've Done" oder auch Soli wie in "Rage" und dem abschließenden "Awakening". Der Bursche hat Potenzial.

Biologische Verstrickungen sind bei Richie und Max zwar nicht vorhanden. Dennoch haben beide mit dem Problem zu kämpfen, nicht unbedingt die variabelsten Shouter abzugeben. Wer es gern eine Spur derber hat, der gebe dem Sprössling den Vorzug vor dem Senior.

Richie kotzt sich noch so richtig die Seele aus dem Leib. Auf Albumlänge wird das auf Dauer doch ein wenig eintönig, zumal der Refrain von "Down And Out" deutlich an den Stiefvater erinnert.

Ein Debüt lässt in aller Regel aber noch deutlich Platz nach oben, weshalb man "The Slaughter" als durchaus guten Einstieg sehen sollte. Anchecken der Scheibe lohnt auf jeden Fall.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Slaughter
  3. 3. Nothing To Fear
  4. 4. Army Of Darkness
  5. 5. Time For A Change
  6. 6. Divided We Fail
  7. 7. Rage
  8. 8. Tyranny's End
  9. 9. Die With What You've Done
  10. 10. Down And Out
  11. 11. End Result
  12. 12. Awakening

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